Dortmund (nex) – Es war von Anfang an klar, dass Yusra Mardini es nicht zum Halbfinale der besten 16 Schwimmerinnen schaffen würde – doch darum ging es auch gar nicht. Die junge Syrerin tritt unter der olympischen Flagge mit neun weiteren Sportlern des R.O.T., Refugee Olympic Team, an. Das Team aus sechs Leichtathleten (Südsudan und Äthiopien), zwei Judoka (Kongo) und einem weiteren syrischen Schwimmer soll eine Botschaft der Hoffnung aussenden.
Mardini war bereits in Syrien Leistungsschwimmerin. Sie schwamm für das syrische Nationalteam. Vor einem Jahr musste die 18-Jährige zusammen mit ihrer Schwester Damaskus verlassen und lebt heute in Berlin. Ihre Eltern hatten für die Flucht der beiden Schwestern 10.000 Dollar gespart, sie bezahlten damit zwei Plätze auf einem Boot für sechs Personen – sie waren zu zwanzigt. Als der Motor kaputtging und das Boot voll Wasser lief, sprangen Yusra und ihre Schwester ins Wasser. Sie schafften es, das Boot bis zur Küste zu ziehen.
Die syrische Schwimmerin Yusra Mardini schlug nach 1:09,21 Minuten des Vorlaufs über 100 Meter Schmetterling an, was jedoch nicht für das Halbfinale am Samstag reicht. Mardini nimmt es sportlich: „Es war wirklich ein unbeschreibliches Gefühl, hier bei Olympia schwimmen zu dürfen.“
Die Sportlerin zeigte sich auch ihrem Heimatverein Wasserverein Spandau 04 erkenntlich: „Ich danke ihnen für die Unterstützung. Sie sind in meinem Herzen.“ Mardini bereitet sich nun mit ihrem Trainer Sven Spannekrebs auf die 100 Meter Freistil am kommenden Samstag vor.