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TUI-Chef: TUI profitiert von Brexit-Klarheit und Cook-Pleite

Der Vorstandschef der TUI, Fritz Joussen, gibt sich optimistisch zum Reisegeschäft 2020.

(Foto: tuifly.com)
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Der Vorstandschef der TUI, Fritz Joussen, gibt sich optimistisch zum Reisegeschäft 2020.

„Für den aktuellen Winter liegen die Buchungen konzernweit mit vier Prozent im Plus, in Deutschland liegen die Buchungen ebenfalls auf diesem Niveau“, sagte der Chef von Europas größtem Reisekonzern der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Er rechnet nicht damit, dass die Klimadebatte die Zahl der Flüge reduziert.

„Die Menschen werden auch in Zukunft reisen. Sie wollen die Welt sehen, daran ändert die Klimadebatte wenig. Wir rechnen mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich im aktuellen Geschäftsjahr.“ Joussen erwartet, dass sich in Großbritannien ein Drittel der Kunden der früheren Thomas Cook nun für TUI entscheidet.

Das Ergebnis der britischen Parlamentswahl helfe TUI: „Die Aufwertung des britischen Pfunds bringt uns neues Geschäft in unserem wichtigsten Markt. Die Parlamentswahlen in Großbritannien haben hinsichtlich des Brexit Klarheit gebracht. Das zeigt sich bereits im Konsumverhalten der Engländer.“ Eine Pleite von TUI wie von Thomas Cook sei ausgeschlossen: „Pauschalreisen bei TUI sind für die Urlauber sicher. TUI hat im letzten Jahr einen Gewinn von 893 Millionen Euro gemacht. Unser Unternehmen ist kerngesund, wogegen Thomas Cook schon lange vor dem Konkursantrag in der Krise war.“

Zu den beliebten Zielgebieten 2020 sagt er: „Griechenland ist auf einem hohen Niveau. Die Türkei, Ägypten und Nordafrika haben Zuwächse. Mallorca bleibt ein Renner, sehr stark gefragt sind Kreuzfahrten und Fernreisen in die Karibik und nach Südostasien.“

Als Wachstumssegment sieht er das Vermitteln von Ausflügen und anderen Aktivitäten: „Weil uns 21 Millionen Kunden als Reiseanbieter vertrauen, wächst die Zahl der vermittelten Aktivitäten schnell: 2018 lag sie bei 4,5 Millionen, 2019 bei fast 10 Millionen. Und weil wir mehr Nachfrage als jeder Wettbewerber bündeln, wollen wiederum immer mehr Firmen mit uns zusammenarbeiten: Aktuell haben wir rund 150.000 Angebote für Aktivitäten, auf Dauer sollen es eine Million sein“, so Joussen