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Afrika-Politik der Türkei
Türkisches Unternehmen landet Milliarden-Deal in Sierra Leone

Das türkische Unternehmen Emirates Petroleum hat in dem westafrikanischen Staat Sierra Leone die weltweiten Vermarktungsrechte für die Goldreserven erworben.

(Symbolfoto: Screenshot/TRT)
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Freetown – Im Rahmen der Annäherungspolitik der Türkei mit Afrika, hat ein türkisches Unternehmen in dem westafrikanischen Staat Sierra Leone einen Milliarden-Deal gelandet. Das in der westtürkischen Millionenmetropole Izmir ansässige Unternehmen Emirates Petroleum konnte nach langwierigen Verhandlungen die weltweiten Vermarktungsrechte für die Goldreserven sichern. Dem Unternehmen zufolge liegt die jährliche Fördermenge Sierra Leones aktuell bei über 20 Milliarden Dollar.

Die neue Afrika-Politik der Türkei

In der Erwartung, eine aktivere Rolle auf der Weltbühne zu spielen, sieht die Türkei ein großes Potenzial und große Chancen für die Zusammenarbeit mit Afrika. Aus diesem Grund verfolgt die Türkei seit 2005 eine gezielte Afrikapolitik, und in den letzten zehn Jahren ist ihre Präsenz auf dem Kontinent deutlicher denn je geworden.

Um die Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und den afrikanischen Ländern zu fördern, organisiert die Türkei in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union regelmäßig türkisch-afrikanische Wirtschafts- und Geschäftsforen, um die Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und dem Kontinent zu regeln und auszubauen.

Im Oktober 2021 unternahm der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine viertägige Reise in drei afrikanische Länder: Angola, Nigeria und Togo. Zwei Monate später, im Dezember, war Istanbul Gastgeber des dritten Türkei-Afrika-Partnerschaftsgipfels, an dem 16 afrikanische Staatschefs teilnahmen. 

Das erste Forum, an dem Handels- und Wirtschaftsminister aus 42 afrikanischen Ländern und über 2000 Geschäftsleute teilnahmen, fand 2016 in Istanbul statt. Das zweite Forum fand 2018 unter dem Motto „Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft investieren“ statt. Im selben Jahr gründete die Türkei auf regionaler Ebene zur Vertiefung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und den westafrikanischen Ländern das Geschäfts- und Wirtschaftsforum Türkei-ECOWAS.

Goldhandel

Im Rahmen dieser Annäherungspolitik der Türkei mit Afrika, konnte nun auch das in der westtürkischen Wirtschaftsmetropole Izmir ansässige Unternehmen Emirates Petroleum nach langwierigen Verhandlungen die weltweiten Vermarktungsrechte für die Goldreserven des westafrikanischen Staates Sierra Leone sichern.

„Wir sind glücklich, dass wir nun endlich ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielen konnten“, so Markus Fürst von Sayn-Wittgenstein, ein Vorstandsmitglied des Unternehmens gegenüber NEX24.

Emirates Petroleum Vorstandsvorsitzender Markus Fürst von Sayn-Wittgenstein

Sayn-Wittgenstein betonte, dass Sierra Leone zu den wichtigsten goldproduzierenden Ländern weltweit gehört und dieser Deal sowohl der Türkei als auch der Wirtschaft des westafrikanischen Staates zugute kommen werde. Er erinnerte weiter daran, dass es in dieser Branche viele schwarze Schafe gebe und man einen Goldhandel ausschließlich mit lizenzierten Händlern durchführen solle und „nicht mit dubiosen Prinzen aus dem Internet“.

„Emirates Petroleum ist das erste akkreditierte türkische Unternehmen mit einer Lizenz der örtlichen Behörden und internationalen Sicherheitsorganisationen für die weltweite Vermarktung des Goldes. Käufer können sich der Echtheit also sicher sein.“

 „All-in-one-Lösungen“

Der Manager erklärte, dass sie ernsthafte Vorbereitungen träfen, um diese Werte in die türkische Wirtschaft einzubringen.

„In Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Partnern als auch mit internationalen Behörden sind wir jetzt in der Lage, All-in-one-Lösungen anzubieten“. Von Sayn-Wittgenstein fügte des Weiteren hinzu, dass diese Investition einen ernsthaften Beitrag zur Wirtschaft und Beschäftigung in der Region und den afrikanischen Staaten leisten werde.

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