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Iserlohn: Muslimische Gräber geschändet

Wegen Störung der Totenruhe auf dem muslimischen Teil des Iserlohner Hauptfriedhofs ermittelt seit Samstagnachmittag der Staatsschutz.

Muslimischer Friedhof Berlin (Symbolfoto: nex24)
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Iserlohn – Wegen Störung der Totenruhe auf dem muslimischen Teil des Iserlohner Hauptfriedhofs ermittelt seit Samstagnachmittag der Staatsschutz.

Zwischen Freitagmittag (31.12.2021) und Samstagmorgen (01.01.2022) gegen 09.45 Uhr wurden auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs in Iserlohn mehrere Gräber geschändet. Unbekannte warfen rund 30 Grabsteine um und beschädigten Dekorationselemente sowie Pflanzen. Laut einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hagen liegen bisher noch keine Hinweise auf Täter vor. Der Staatsschutz in Hagen ermittelt wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich unter der Rufnummer 02331 – 986 2066 zu melden.

Wie IKZ-Online berichtet, waren die Angehörigen und Freunde der etwa 30 betroffenen Grabstellen durch Facebook-Posts informiert worden. Einige der Betroffenen hätten geweint.

„Das ist unmenschlich. Das hat nichts mit Politik oder Religion zu tun. Ich habe noch nie mitbekommen, dass eine solche rote Linie überschritten wurde“, zitiert IKZ den 29-jährigen Jusef Halla, dessen Großeltern auf dem betroffenen Teil des Friedhofs bestattet wurden.

Das türkische Außenministerium hat die Tat aufs Schärfste verurteilt.

„Mit Bedauern haben wir erfahren, dass auf einem muslimischen Friedhof in der Stadt Iserlohn ein Anschlag verübt wurde. Der Anschlag in der Silvesternacht ist ein neuer Indikator für die krankhafte anti-islamische Mentalität, die in letzter Zeit vor allem in Europa auf dem Vormarsch ist und sogar muslimische Friedhöfe ins Visier genommen hat. Wir hoffen, dass die Täter dieses  Angriffs identifiziert und vor Gericht gestellt werden und die ihnen gebührende Strafe erhalten“, so das Ministerium in einer Pressemitteilung.

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