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Erdogan kondoliert Familie von Malcom X zum Tod von Tochter Malikah Shabazz

Malikah Shabazz, eine der Töchter des Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X, wurde am Samstag beigesetzt. Sie wurde in der vergangenen Woche leblos in ihrem Haus in Brooklyn aufgefunden.

Malcolm X (geboren als Malcolm Little; 19. Mai 1925 - 21. Februar 1965) war ein afroamerikanischer muslimischer Geistlicher und Menschenrechtsaktivist, der in der Bürgerrechtsbewegung eine wichtige Rolle spielte. (Screenshot/Youtube)
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New York – Malikah Shabazz, eine der Töchter des Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X, wurde am Samstag beigesetzt. Sie wurde in der vergangenen Woche leblos in ihrem Haus in Brooklyn aufgefunden. Malikah und ihre Zwillingsschwester Malaak waren die jüngsten Töchter von Malcolm X und Betty Shabazz.

Nach dem Trauergebet im Islamic Cultural Center of New York in Manhattan wurde sie auf dem Ferncliff-Friedhof in Westchester County beerdigt, wo auch ihr Vater ruht.

„In dieser Zeit der tiefen Trauer über den Verlust unserer geliebten kleinen Schwester… ist unsere Familie von Herzen dankbar für die vielen guten Wünsche, die wir von so vielen Menschen auf der ganzen Welt erhalten haben“, schrieb Ilyasah Shabazz, eine der fünf verbleibenden Töchter von Malcolm X, auf ihrer Facebook-Seite.

Shabazz, 56, starb eines natürlichen Todes und hatte Berichten zufolge vor ihrem Tod mit einer langwierigen Krankheit zu kämpfen. „Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint nichts verdächtig“, sagte NYPD-Polizeichef Dermot Shea gegenüber Medien.

An dem Begräbnis nahmen unter anderem die verbliebenen Töchter von Malcolm X sowie der türkische Botschafter in den USA, Hasan Murat Mercan, teil. Der Botschafter überbrachte der Familie von Malcolm X die Beileidswünsche des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit einem roten Kranz, auf dem die türkische Flagge abgebildet war, berichtet Anadolu

Fünf Schwestern überleben Malikah, darunter ihre Zwillingsschwester Malaak sowie Ilyasah, Attallah, Qubilah und Gamilah Shabazz. Die älteste Tochter von Malcolm X, Attallah, wird laut der Facebook-Mitteilung in den kommenden Wochen den Vorsitz bei der „Memorial Celebration of Life“ von Malikah Shabazz übernehmen. Betty Shabazz brachte Malikah Shabazz und ihre Zwillingsschwester Malaak Shabazz am 30. September 1965 zur Welt, nur sieben Monate nachdem ihr Vater ermordet worden war.

Anfang November wurden zwei Männer, die wegen der Ermordung von Malcolm X verurteilt und inhaftiert worden waren, entlastet und freigesprochen. Die Schuldsprüche gegen Muhammad A. Aziz and Khalil Islam wurden annulliert. Aziz (83) und Islam saßen etwa 20 Jahre in Haft und wurden 1985 und 1987 entlassen. Islam verstarb 2009.

„Diesen Männern ist nicht die Gerechtigkeit widerfahren, die sie verdient hatten“, zitiert die New York Times Staatsanwalt Cyrus Vance.

Aziz und Islams Söhne machten deutlich, dass sie dies nicht als einen Tag zum Feiern betrachteten, sondern als einen Moment, der eine tiefgreifende Ungerechtigkeit widerspiegelt, die ein halbes Jahrhundert zuvor in demselben Gerichtsgebäude begangen wurde.

„Ich hoffe, dass dasselbe System, das für diese Travestie der Justiz verantwortlich war, auch die Verantwortung für den unermesslichen Schaden übernimmt, den es mir zugefügt hat“, sagte Aziz und fügte hinzu, dass seine Verurteilung Teil eines korrupten Prozesses war, „der den Schwarzen nur allzu vertraut ist, selbst im Jahr 2021“.

„Diese Männer wurden Opfer desselben Rassismus und derselben Ungerechtigkeit, die das Gegenteil von allem waren, wofür Malcolm X stand“, sagte Shanies und fügte hinzu: „Nichts kann diesen Männern oder Familien die Jahrzehnte der Freiheit zurückgeben, die ihnen gestohlen wurden“, so David Shanies, ein Anwalt der beiden Männer, gegenüber New York Times. „Diese Männer wurden Opfer desselben Rassismus und derselben Ungerechtigkeit, die das Gegenteil von allem waren, wofür Malcolm X stand“, sagte Shanies.

Laut neuerlichen Ermittlungen wurde herausgefunden, dass Staatsanwälte, das FBI und die New Yorker Polizei nach der Ermordung von Malcolm X Beweismittel zurückhielten. Diese hätten demnach vermutlich zu einem Freispruch für Aziz und Islam geführt, berichtet die New York Times weiter. Die Netflix-Doku „Who Killed Malcolm X?“ („Wer tötete Malcolm X?“) hätte demnach den Anstoß zu Erwägungen gegeben, den Fall neu aufzurollen.

Den damaligen  Staatsanwälten sei bekannt gewesen, dass verdeckte Ermittler im Ballsaal waren, als das Attentat auf den Bürgerrechtler verübt wurde. Die Justiz habe dies jedoch nie offengelegt. Zudem habe die Polizei gewusst, dass jemand an jenem Tag bei der Zeitung „Daily News“ angerufen und den Tipp gegeben habe, dass Malcolm X ermordet werden sollte.

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