Der Ankauf von 500.000 FFP-2-Schutzmasken durch die Uniklinik Magdeburg wird zum Fall für die Staatsanwaltschaft. Ein unterlegener Anbieter hat am Mittwoch wegen möglicher Korruption Anzeige erstattet. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Das zum Zuge gekommene Unternehmen BBE Solutions aus Ratingen (Nordrhein-Westfalen) gehört vier Geschäftspartnern. Einer von ihnen, Nicolai Heinze, ist der Sohn von Hans-Jochen Heinze, dem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden der Uniklinik Magdeburg. „Ich glaube nicht, dass das sauber gelaufen ist“, sagte Oliver Franke, dessen in Magdeburg ansässige Firma Chinaprofis nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren für deutsche Kunden in China einkauft. Auch Franke hatte der Uniklinik ein Angebot gemacht, unterlag allerdings.
Die Uniklinik hält den Geschäftsabschluss mit BBE für unproblematisch, weil der Klinikchef auf die Auswahl des Geschäftspartners keinerlei Einfluss genommen habe. Franke hingegen hinterfragt, warum es keine offene Ausschreibung gegeben hat. „Anders als im März oder April 2020 gab es im Herbst bei der Versorgung mit Masken keine Notlage mehr“, sagt der 52-Jährige. Die von ihm gestellte Anzeige nennt als mögliche Delikte unter anderem Bestechung und Bestechlichkeit, Betrug, Untreue sowie wettbewerbsbeschränkende Absprachen.
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