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Rostock: Kinderporno-Ring im Darknet zerschlagen

Cybercrime-Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) in Mecklenburg-Vorpommern und der Staatsanwaltschaft Rostock sind Nutzern einer Internet-Plattform zum Austausch von Kinderpornografie auf die Spur gekommen.

(Symbolfoto: nex24)
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Rostock – Cybercrime-Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) in Mecklenburg-Vorpommern und der Staatsanwaltschaft Rostock sind Nutzern einer Internet-Plattform zum Austausch von Kinderpornografie auf die Spur gekommen. Das berichtet NDR.

„Die Seite ist seit vorgestern nicht mehr erreichbar“, sagte der Rostocker Staatsanwalt Paul Pfeiffer dem NDR Nordmagazin.

Die Plattform im Darknet wurde am Dienstag abgeschaltet, wie LKA und Staatsanwaltschaft heute mitteilten.

Deutscher, der eigenes Kind missbraucht haben soll, festgenommen

Im sogenannten Tor-Netzwerk im Darknet hatten mehrere hundert Nutzer Zugriff auf kinderpornografische Dateien.

„Diese Nutzer haben seit Februar 2018 etwa 200.000 Bilder und Videos von Kinderpornografie ausgetauscht. Das haben wir mitgeschnitten. Von diesen Nutzern konnten wir zwei Franzosen und zwei Deutsche ermitteln“, so Pfeiffer weiter.

In einem Fall handelt es sich laut LKA um einen deutschen Staatsangehörigen, der sein eigenes Kind sexuell missbraucht haben und auch anderen zum sexuellen Missbrauch angeboten haben soll.

Der Mann aus Nordrhein-Westfalen wurde demnach festgenommen, wodurch ein weiterer Missbrauch verhindert worden sei. Von den Verdächtigen stamme keiner aus dem Raum Rostock. Nähere Angaben machten die Ermittler nicht.

Dem Schlag gegen die Verdächtigen waren den Angaben zufolge mehrmonatige, teils internationale Ermittlungen vorausgegangen. Der Fokus habe sich auf den Plattform-Betreiber und die Nutzer gerichtet. Mit Hilfe des Bundeskriminalamtes konnte der Serverstandort der Plattform lokalisiert werden. Er wurde von einem Provider in Dubai vermietet, befand sich aber in einem Rechenzentrum in den Niederlanden. Der Server sei beschlagnahmt worden, hieß es weiter.

Anonymen Hinweis erhalten

Den ersten Hinweis auf die Plattform erhielt das LKA im Dezember 2017 anonym über die Onlinemeldestelle „Netzverweis.de“. Weil der Hinweis dort einging, wurden Ermittler hierzulande aktiv, obwohl es sich um ein internationales Netzwerk handelte. Die beim Meldeportal zu Kinderpornografie, Cybercrime und Extremismus eingehenden Hinweise werden vom LKA und den Polizeidienststellen

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