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Syrien: Der Tod des Hamza Ali al-Khatib

Sein Gesicht wurde zum einenden Element im Kampf der Syrer gegen das brutale Assad-Regime. Heute jährt sich zum siebten Mal der Tag der Festnahme des damals 13-jährigen syrischen Jungen Hamza Ali al-Khatib.

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Daara (nex) – Sein Gesicht wurde zum einenden Element im Kampf der Syrer gegen das brutale Assad-Regime. Heute jährt sich zum siebten Mal der Tag der Festnahme des damals 13-jährigen syrischen Jungen Hamza Ali al-Khatib.

Im März 2011 wurden in der südsyrischen Provinz Daraa achtzehn Teenager wegen Assad-kritischer Graffitis verhaftet und gefoltert. Den Vätern habe der örtliche Polizeichef – ein Cousin von Machthaber Baschar al-Assad – geraten, nicht mehr nach ihren Kindern zu fragen und nach Hause zu gehen.

Sie sollten einfach neue Kinder machen, falls sie nicht wüssten wie, würde er das für sie übernehmen. Daraufhin gehen die Familien der Kinder auf die Straßen und demonstrieren gegen die Festnahmen. Aus einem Dutzend Demonstrierender werden zuerst Hunderte und dann Tausende. Damaskus lässt die Teenager daraufhin zwar frei, schickt aber gleichzeitig Panzer und Armeeeinheiten in den Süden des Landes.

Bei einer Demonstration in der zur Provinz Daara gehörenden Stadt Jiza wird am 29. April auch der damals 13-jährige Hamza Ali al-Khatib von Polizisten festgenommen.

Mehr als einen Monat warteten die Eltern des Jungen auf ein Lebenszeichen ihres Kindes. Eines Tages hätten Sicherheitskräfte die verstümmelte Leiche Hamzas einfach vor der Haustüre der Eltern abgeladen.

Wie in einem von den Eltern veröffentlichten Video zu sehen ist, war der Körper des Jungen mit Spuren brutalster Folter übersät. Brandwunden und blaue Flecken am ganzen Körper, sein Kiefer und auch Hals waren gebrochen und seine Kniescheibe zertrümmert. Durch seine Arme war hindurchgeschossen worden und seine Genitalien hatte man ihm abgeschnitten.

Die Polizei hatte der Familie gedroht, nicht über den Tod des Jungen zu sprechen. Nach der Veröffentlichung des Videos sei der Vater verhaftet worden und seitdem spurlos verschwunden.