Start Digital Weltweite Cyber-Attacke IT-Sicherheitsexperten: Super-Trojaner „WannaCry“ beruht auf ein NSA-Produkt

Weltweite Cyber-Attacke
IT-Sicherheitsexperten: Super-Trojaner „WannaCry“ beruht auf ein NSA-Produkt

Die Ransomware WannaCry hat nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Unternehmen lahmgelegt - auch kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Energie-Versorger sind betroffen.

(Foto: wikipedia)
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Düsseldorf (nex) – Die Ransomware WannaCry hat nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Unternehmen lahmgelegt – auch kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Energie-Versorger sind betroffen.

Zu den prominenten Opfern der Cyber-Attacke zählt ebenfalls die Deutsche Bahn. Der Infektionsmechanismus von WannaCry beruht auf einen Exploit, der vom US-Geheimdienst NSA entwickelt wurde. Der Erpressertrojaner gelangt durch eine Sicherheitslücke im Windows-Betriebssystem auf die Rechner.

Eigentlich hatte Microsoft die Schwachstelle bereits im März 2017 per Update geschlossen. IT-Verantwortliche und Privatpersonen sollten nun umgehend reagieren und die Sicherheitsupdates schnellstmöglich installieren. G DATA Kunden sind vor WannaCry geschützt.

„Die am vergangenen Freitag losgebrochene Infektionswelle nimmt weltweit Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Versorgungsunternehmen ins Visier“, erklärt Tim Berghoff, G DATA Security Evangelist.

„Mit Veröffentlichung der WikiLeaks-Dokumente haben wir bereits befürchtet, dass diese Information von Cyber-Kriminellen für Angriffe genutzt werden. Der Erfolg von WannaCry stellt bereits jetzt das flächenbrandartige Auftreten anderer Ransomware wie Locky oder CryptoLocker in den Schatten.“

Kriminelle nutzen Werkzeuge der NSA

Der Vorfall bestätigt auch einige Befürchtungen, die bereits im Zuge der WikiLeaks-Enthüllungen erwartet wurden: Offensichtlich ist es Kriminellen gelungen, ein Werkzeug aus dem Arsenal eines Geheimdienstes für kriminelle Zwecke einzusetzen. Der „Eternalblue“ genannte Exploit ist Teil einer Sammlung von Dateien aus NSA-Beständen, die im April von der Hackergruppe „Shadow Brokers“ öffentlich gemacht wurden. Es waren auch noch andere Werkzeuge Teil dieses Leaks – wenn sich dieser Trend wiederholt, dann ist mit dem Einsatz weiterer Geheimdienstwerkzeuge durch Cyberkriminelle zu rechnen.

Sicherheitsupdates zeitnah installieren

Die Vorfälle zeigen auf dramatische Weise, welche Folgen es haben kann, wenn Updates nicht rechtzeitig installiert werden. Die ausgenutzte Sicherheitslücke wurde bereits im März von Microsoft geschlossen – dennoch war WannaCry erfolgreich. Staatliche Organisationen, Firmen und Privatanwender sollten sich sehr schnell Gedanken machen, wie sie die jeweiligen Sicherheitslücken schließen können. IT-Verantwortliche in Unternehmen sollten den Einsatz von Patch Management prüfen, um Updates für alle Computer im Netzwerk zügig ausrollen zu können.

CDU und SPD wollen auch gesetzliche Konsequenzen aus dem weitreichenden Cyber-Angriff vom Wochenende ziehen.

„Wir sollten die Produkthaftung ausweiten, um Hersteller zu regelmäßigen Updates und Produkten mit erhöhter Sicherheit zu zwingen“, sagte der SPD-IT-Experte Lars Klingbeil der „Rheinischen Post“. Die Cyber-Attacke sei der „nächste Warnschuss“ gewesen.

Nun müsse der große Investitionsstau bei sicherer IT-Infrastruktur angegangen werden. Zuvor hatte bereits Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) Nachbesserungen am IT-Sicherheitsgesetz verlangt.

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