Düsseldorf (nex) – Die Zahl der Fahrer, die wegen Missbrauch von Drogen oder Medikamenten zur Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU, auch „Idiotentest“ genannt) mussten, ist im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 17.500 Fälle gestiegen. Gegenüber 2012 lag der Zuwachs sogar bei 15 Prozent von damals 15.200.
Dies ergibt die Jahresstatistik für 2015 der Bundesanstalt für das Straßenwesen, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ vorab vorliegt. Zur MPU müssen Fahrer eines Kraftfahrzeuges, um trotz Fehlverhaltens ihren entzogenen Führerschein wieder zu bekommen.
Die Zahl der insgesamt zur MPU vorgeladenen Autofahrer ging seit 2012 um 3,1 Prozent auf 91.300 im vergangenen Jahr zurück. Gegenüber 2014 gab es einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent. Weitere Befunde der Studie: 27.200 Fahrer mussten 2015 zur MPU, weil sie erstmalig mit Alkohol erwischt wurden, dies aber mit mindestens 1,6 Promille im Blut.
Dies sind fünf Prozent mehr als 2014. Deutlich zurück gingen die MPU-Vorladungen wegen zu schnellen Fahrens oder anderer Verkehrsdelikte um fünf Prozent auf 12.900 im Vorjahr, bei Straftaten im Verkehr rutschte die Täterzahl seit 2012 sogar um 16 Prozent auf 3000 im vergangenen Jahr ab. 2012 bestanden 55,8 Prozent der Fahrer die Prüfung, 2014 waren es 58,3 Prozent, vergangenes Jahr waren es mit 58,9 Prozent schon fast 60 Prozent.
Interessant ist, wie sehr der Erfolg bei der MPU vom Delikt abhängt: Von den Fahrern, die mit Verkehrsdelikten aufgefallen sind, bekommen 62 Prozent den Führerschein nach einer MPU wieder. Eine noch höhere Erfolgsquote von 65 Prozent haben Autofahrer mit zu vielen Medikamenten oder Drogen im Blut. Nur 55 Prozent der Ersttäter mit Alkohol am Steuer bestehen die MPU. Von denen, die mehrfach mit Alkohol am Steuer erwischt wurden, bestehen die MPU nur 48 Prozent.