Palästina
    Gaza-Künstler trotzt Israels Blockade mit Kreativität

    Das harte Leben im unter Blockade stehenden Gazastreifen hat einen palästinensischen Künstler nicht davon abgehalten, mit allen nötigen Mitteln kreativ zu bleiben.

    (Foto: AA)
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    Gaza-Kunst beweist, dass Kreativität niemals stirbt – auch trotz jahrzehntelanger Blockade durch Israel nicht.

    Gaza (nex) – Das harte Leben im unter Blockade stehenden Gazastreifen hat einen palästinensischen Künstler nicht davon abgehalten, mit allen nötigen Mitteln kreativ zu bleiben.

    Ahmed al-Sahhar hat einen Weg gefunden, Farben mit örtlich zur Vefügung stehenden Materialien herzustellen. Die Idee kam ihm, als er nach Alternativen für importierte Farben suchte, deren Preise in den letzten Jahren wegen der Gazablockade Israels in die Höhe geschossen sind.

    „Meine erste Erfahrung in der Farbenherstellung machte ich 2011“, erzählt er der Nachrichtenagentur Anadolu. „Ich stellte eine kleine Menge Farbe her, die ich für eins meiner Porträts verwendete. Dann fragte ich ein paar Künstler, ob sie sie nicht auch mal ausprobieren möchten.“

    Der 27-Jährige, der am Kolleg der Schönen Künste an der Al-Aqsa Universität in Gaza studiert, war weitestgehend auf Informationen aus dem Internet angewiesen, um zu lernen, selbst Farben herzustellen.


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    „Es war keine 100 Prozent von Erfolg gekrönte Erfahrung“, gesteht er. „Aber 2014 konnte ich die Qualität des Produkts verbessern und begann, es zu vermarkten, wenn auch die Grundmaterialien dafür Mangelware waren.“

    Al-Sahhar stellt 13 Grundfarben und über 30 Untertöne sowie Gouache (wasserlösliches Farbmittel mit Kreide), Wasser- und Glasfarben her. Er verkauft zurzeit etwa 500 Boxen im Monat und geht davon aus, mit der Unterstützung eines von der Islamischen Universität Gaza gesponserten Förderprogramms für Unternehmer diese Zahl auf 1000 erhöhen zu können.

    Als Hamas im Jahr 2006 die palästinensischen Parlamentswahlen gewann, verhängte Israel eine Blockade über den Gazastreifen, die für viele der 1,9 Millionen Einwohner schwere wirtschaftliche und humanitäre Konsequenzen hat.