Start Digital Mobile Payments Einmal lächeln, bitte: So sieht die Zukunft des Bezahlens aus

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Einmal lächeln, bitte: So sieht die Zukunft des Bezahlens aus

Niemand mag es, jeder muss es: Bezahlen. Mehrmals täglich müssen sich die meisten Menschen von ihrem Geld trennen, zum Beispiel an der Supermarktkasse, im Online-Shop oder am Ticketautomaten.

(Symbolfoto: pixabay)
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Niemand mag es, jeder muss es: Bezahlen. Mehrmals täglich müssen sich die meisten Menschen von ihrem Geld trennen, zum Beispiel an der Supermarktkasse, im Online-Shop oder am Ticketautomaten.

Dafür stehen ihnen mehr Möglichkeiten zur Verfügung als je zuvor. Im Digitalzeitalter sind Bargeld, Kartenzahlung und Überweisung durch eine schier unüberschaubare Vielfalt an Bezahlmethoden ergänzt worden. Digitale Wallets, Smartphone-Apps und mehr gehören längst zum Alltag.

Aber die Transformation des Bezahlwesens ist noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Jahren werden neue Zahlungsmethoden hinzukommen, etablierte werden sich verändern. Digitale Wallets, Biometrie und neue Banking-Technologien: So sieht die Zukunft des Bezahlens aus.

Mobile Payments setzen sich durch

Immer öfter zücken die Menschen an der Kasse nicht mehr ihren Geldbeutel. Stattdessen tippen sie ein bisschen auf dem Smartphone herum und halten es dann vor den Kartenleser. Manche schwingen auch nur den Arm mit der Smartwatch nach oben. Sie bezahlen mit einem sogenannten Mobile Wallet wie zum Beispiel Apple Pay oder Google Pay.

In der Türkei ist diese Zahlungsmethode schon weit verbreitet, Umfragen zufolge nutzen sie dort mehr als 60 % aller Menschen. In Deutschland verläuft die Entwicklung hingegen eher schleppend: 2021 wurden dort nur 3 % aller Zahlungen mit dem Handy abgewickelt. Weltweit geht der Trend aber eindeutig zum Mobile Payment.

Doch während diese Technologie gerade noch dabei ist, sich durchzusetzen, steht schon ein Herausforderer in den Startlöchern: Die Zahlung per Biometrie.

Biometrische Zahlungen stehen in den Startlöchern

Was sich im Moment noch nach Science-Fiction anhört, ist in China bereits üblich. Und auch in den USA und Europa experimentieren Zahlungsanbieter bereits mit dieser Technologie. Mastercard führte 2022 ein Zahlungsterminal ein, das die Identität des Kunden durch einen Scan des Gesichts oder des Fingerabdrucks feststellt.

Um zu bezahlen, genügt es, in eine Kamera zu lächeln oder mit der Hand über ein Lesegerät zu winken. Es ist nicht mehr nötig, den Geldbeutel oder das Smartphone hervorzuholen. Die Technologie verkürzt den Zahlvorgang und macht ihn sogar noch komfortabler als beim Mobile Payment.

Es ist also gut vorstellbar, dass sie das Bezahlen mit dem Smartphone irgendwann ganz ablöst. Das hängt allerdings auch von der Bereitschaft der Kunden ab, sich mit ihren biometrischen Daten bei einem Zahlungsdienst zu registrieren. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Nutzung biometrischer Daten ist durchaus umstritten.

Das Wallet ersetzt die Geldbörse

Die Geldbörse bietet Platz für Bargeld, EC-Karten und Kreditkarten und erleichtert den Alltag damit erheblich. Genau dasselbe Prinzip steckt hinter Mobile Wallets sowie hinter E-Wallets wie PayPal.

Verschiedene Karten und das Bankkonto werden mit einer einzigen Zahlungsmethode verknüpft. Der Nutzer muss sich also nicht mehr viele verschiedene Passwörter merken, sondern nur noch ein einziges. Beim Bezahlen kann er dann auswählen, wo das Geld herkommen soll.

Aktuell kann das Wallet die Geldbörse noch nicht ganz ersetzen, denn die enthält ja auch wichtige Dokumente wie den Personalausweis, den Führerschein oder das Busticket. Aber auch diese werden irgendwann in einer digitalen Form verfügbar sein. In vielen Ländern sind sie es jetzt schon. Es ist also durchaus denkbar, dass eines Tages das digitale Wallet die Geldbörse komplett ersetzt.

Buy now, pay later: umstritten, aber erfolgreich

Das Bezahlprinzip „Buy now, pay later“ (BNPL) ist durch Anbieter wie Klarna oder Afterpay bekannt geworden. Diese Dienste erlauben das Bezahlen auf Rechnung oder in Raten, ohne die Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Das Konzept ist umstritten, weil es zu einer Schuldenfalle werden kann.

Die EU plant aktuell, neue Regeln einzuführen, die eine Bonitätsprüfung auch bei Krediten unter 200 Euro vorschreiben. Trotzdem spricht vieles dafür, dass BNPL auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Ende März 2023 führte Tech-Gigant Apple nämlich ein eigens BNPL-System für sein Wallet Apple Pay ein.

Im Vergleich zu anderen BNPL-Diensten sind die Funktionen aber beschränkt: Der maximale Kreditbetrag ist auf 1.000 Dollar begrenzt und er muss in maximal 4 Raten zurückgezahlt werden. Der große Marktanteil von Apple dürfte dazu führen, dass der Anteil der BNPL-Zahlungen im Online-Shopping weiter steigt.

Neue Formen des Sofortbankings

Sofortbanking ist im Internet schon jetzt eine beliebte Zahlungsmethode. Wer mit Diensten wie Sofort oder Paydirekt bezahlt, erhält seine Bestellung schneller als bei einer herkömmlichen Überweisung.

Denn der Händler muss den Geldeingang nicht abwarten und kann die Ware gleich verschicken. Allerdings haben die Dienste auch einige Nachteile. So nehmen Rückerstattungen mehrere Tage in Anspruch, und auch der Händler hat sein Geld nicht sofort auf dem Konto. In Zukunft dürften daher neue Formen des Sofortbankings die Oberhand gewinnen.

Ein möglicher Kandidat ist der schwedische Dienst Zimpler, der in Skandinavien weit verbreitet ist. Er ist vor allem aus Zimpler Casinos bekannt, die mit schnellen Auszahlungen und einem einfachen Authentifizierungsprozess werben. Das liegt daran, dass Zimpler auf Echtzeit-Überweisungen setzt. Das Geld wird also innerhalb weniger Minuten auf das Konto des Empfängers gebucht. Zudem verfügt Zimpler über einen Identitätsnachweis als Zusatzfunktion.

Diese Beispiele und andere machen klar: Das Bezahlen wird in der Zukunft immer digitaler. Ob mit dem Smartphone, per Gesichtserkennung oder mit einer Banking-App, die Technologie spielt immer eine Schlüsselrolle.

Der Trend geht hin zu größerem Komfort, etwa durch Gesichtserkennung; zu schnelleren Zahlungen, etwa durch Instant-Überweisungen; sowie zu mehr Flexibilität, beispielsweise durch BNPL-Dienste. Grundsätzlich wird das Bezahlen also einfacher. Die schiere Vielfalt der verfügbaren Optionen macht es aber auch in gewisser Hinsicht – komplizierter.