Start Politik Ausland Warschau „Türkisch-polnisches Bündnis hat historische Wurzeln“

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„Türkisch-polnisches Bündnis hat historische Wurzeln“

Der Sprecher des türkischen Parlaments traf am Mittwoch in Warschau den polnischen Präsidenten und Parlamentssprecherin Elzbieta Witek.

Der polnische Präsident Andrzej Duda (l.) mit dem türkischen Parlamentssprecher Mustafa Sentop bei einem Treffen in Warschau am 1. Dezember 2021
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Warschau – Der Sprecher des türkischen Parlaments traf am Mittwoch in Warschau den polnischen Präsidenten und Parlamentssprecherin Elzbieta Witek.

„Die türkisch-polnische Freundschaft und Allianz hat tiefe historische Wurzeln, die sechs Jahrhunderte zurückreichen“, sagte Mustafa Sentop nach seinem Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda vor Reportern.

Die Türkei und Polen blickten auf eine über 600-jährige Freundschaft zurück und seien seit 2009 strategische Partner. Nach der Teilung Polens durch die absolutistischen Monarchien Russland, Preußen und Österreich im 18. Jahrhundert erklärten die Osmanen dem Russischen Zarenreich den Krieg. Das Osmanische Reich hatte die russische Einflussnahme in Polen schon länger abgelehnt und nutzte die Erhebung des polnischen Adels, um sich mit den Aufständischen zu solidarisieren.

Die beiden Länder hätten in letzter Zeit wichtige Schritte zur weiteren Verbesserung der bilateralen Beziehungen unternommen, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Sentop weiter.

Sentop erklärte zudem, dass sie den dreiseitigen Mechanismus zwischen der Türkei, Polen und Rumänien durch eine zusätzliche Zusammenarbeit auf der Ebene der Parlamentspräsidenten stärken wollen. Er betonte, dass die EU-Mitgliedschaft nach wie vor ein strategisches Ziel für die Türkei sei, und lobte die Unterstützung Polens in diesem Zusammenhang. In Bezug auf die derzeitige Migrantenkrise an der polnisch-weißrussischen Grenze bekräftigte Sentop, dass die Türkei in voller Solidarität mit Polen stehe.

Duda erwähnte seinerseits den Kauf von türkischen Kampfdrohnen und erklärte, dass weitere Schritte in der Sicherheitszusammenarbeit unternommen werden würden. Polen unterzeichnete als erster NATO- und EU-Mitgliedstaat im Mai einen Vertrag über den Kauf von 24 Kampfdrohnen des Typs Bayraktar TB2 vom türkischen Drohnenhersteller Baykar, der das gleiche Modell auch in die Ukraine, nach Katar und Aserbaidschan exportiert hat. Der Verkauf fand am Rande eines Staatsbesuchs  Dudas in Ankara statt.

Bei einem Treffen mit seiner polnischen Amtskollegin Elzbieta Witek betonte Sentop, dass die Erweiterung des bestehenden trilateralen Mechanismus zwischen der Türkei, Polen und Rumänien um die Ebene der Parlamentspräsidenten für alle Beteiligten von Vorteil wäre. Witek erklärte ihrerseits, dass die türkisch-polnische interparlamentarische Freundschaftsgruppe sehr gut funktioniere. Sie lobte auch die Unterstützung der Türkei für Polen, insbesondere im Bereich der Sicherheit.


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