Berlin (nex) – Die Verlegung des Bundeswehr-Kontingents aus dem türkischen Incirlik nach Jordanien nimmt Formen an. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat einen Zeitplan für die Verlegung des Bundeswehr-Kontingents vom türkischen Stützpunkt Incirlik nach Jordanien vorgelegt.
Er soll bis Oktober abgeschlossen sein. In einem Gespräch mit der „Bild am Sonntag“ sagte von der Leyen, dass die in Incirlik stationierten Soldaten und Flugzeuge fest eingeplant seien. Anschließend würden die Tankflugzeuge „schnellstmöglich nach Jordanien verlegt“. Der Umzug der Tornados sei wegen der Ausrüstung technisch komplexer und werde etwa zwei Monate dauern, so von der Leyen. Aufklärungsflüge seien dann wieder ab Oktober möglich.
Erst im April letzten Jahres berichtete „Der Spiegel“, dass die deutsche Luftwaffe dabei sei, ihre Basis auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei auszubauen. Incirlik wird bereits von den US-amerikanischen Kampfflugzeugen für Angriffe in Syrien genutzt. Das geplante Projekt sollte „Spiegel“ zufolge 65 Millionen Euro kosten und im Sommer 2017 fertiggestellt sein.
Dem Bericht zufolge hatte Ankara dem Antrag Deutschlands, einen vorübergehenden Standort auf Incirlik zu errichten, zu der Zeit auch stattgegeben. Unterkünfte für die dauerhafte Entsendung von circa 400 deutschen Soldaten sollten gebaut und ein vollausgestatteter Kommando- und Kontrollposten sowie Anlagen für Tornado Kampfjets und Airbustanker errichtet werden.
Die Zukunft der deutschen Truppen in Incirlik war dieses Jahr allerdings in Frage gestellt worden, nachdem die Türkei deutschen Abgeordneten den Besuch dieses Luftwaffenstützpunktes im Mai nicht gestattet hatte. Die türkische Seite hatte moniert, dass den Asylanträgen mutmaßlicher türkischer Putschoffiziere in Deutschland stattgegeben worden sei.
Die Türkei strebe eine verbesserte Kooperation mit den NATO-Staaten an. Falls Deutschland gegen einen Verbleib deutscher Truppen in Incirlik entscheide, werde man Deutschland jedoch Lebewohl wünschen, so der türkische Präsident in einem Statement im Mai.
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