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CHP-Wahlbüro: Syrisches Kind mit heißem Tee übergossen

Der zehnjährige Junge hatte versehentlich mit einem Fähnchen der regierenden AKP ein Wahlbüro der CHP in der westtürkischen Stadt Bursa betreten. 

(Screenshot/Twitter)
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Bursa – Ein Mitarbeiter eines Wahlbüros der größten Oppositionspartei CHP, der einen syrischstämmigen Jungen geschlagen und mit heißem Tee übergossen hatte, wurde festgenommen.

Der zehnjährige Junge hatte versehentlich mit einem Fähnchen der regierenden AKP ein Wahlbüro der CHP in der westtürkischen Stadt Bursa betreten.

„Er hat mich zuerst rumgeschubst und angeschrien und dann den heißen Tee auf mich geschüttet. Beim Rauslaufen habe ich meinen Schuh verloren, diesen hat er mir noch hinterher geschmissen“, so der zehnjährige Yazan El Yasin.

Zuhause hätten ihn Zeugen des Vorfalls aufgesucht und ihn ins Krankenhaus gebracht, wo sie auch für die Behandlung bezahlt hätten. Die Mutter bedankte sich gegenüber Medien bei ihnen. Später hätten sie Parteifunktionäre der CHP besucht und ein Video mit dem Jungen drehen wollen, in dem er sagt, dass er den Tee selbst verschüttet habe, so Nesrin El Yasin, Mutter des Jungen.

Oppositionelle Politiker schüren mit fremdenfeindlichen Äußerungen schon seit Jahren die Ängste in der Bevölkerung. Noch in der vergangenen Woche versprach CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu alle Syrer abzuschieben falls sie an die Macht kommen sollten.

Am 14. Mai finden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Die Wahlen erfolgen damit nur drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben, das allein in der Türkei mehr als 50.000 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben und obdachlos gemacht hat

Ein Großteil der Opposition hat sich zu einem Sechser-Bündnis formiert, das von der CHP angeführt wird. Erdogan tritt mit seiner islamisch-konservativen AKP im Bündnis mit der nationalistischen MHP und der kleinen BBP an und erhofft sich eine weitere Amtszeit als Präsident.

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