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Geschäftsleute hoffen auf baldige Öffnung der Grenzen zu Armenien

Geschäftsleute und Ladenbesitzer in Kars wünschen sich Handel mit dem benachbarten Armenien.

(Foto: mka)
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Kars – Inmitten des Wiederannäherungsprozesses zwischen der Türkei und Armenien erhoffen Geschäftsleute in der östlichen Provinz Kars an der türkisch-armenischen Grenze eine baldige Öffnung der Grenze zwischen den beiden Ländern.

Die Öffnung des seit 1993 geschlossenen Grenzübergangs  Dogukapi werde den Handel in der Region ankurbeln, so türkische Geschäftsleute gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Ertugrul Alibeyoglu, Leiter der Industrie- und Handelskammer von Kars, erklärte gegenüber Anadolu, man erwarte einen „massiven Zustrom von Touristen“ aus Armenien zu den historischen und religiösen Stätten in Kars, falls die laufenden diplomatischen Kontakte mit Armenien positiv abgeschlossen werden und als Ergebnis eine Straßen- und Eisenbahnverbindung zwischen Kars und Armenien hergestellt wird.

„Der Tourismus wird sich gegenseitig entwickeln und dieser Tourismusboom wird beiden Ländern zugute kommen“, sagte er.

Adem Ertas, Leiter der Landwirtschaftskammer in Kars, erklärte, dass Dogukapi in der Vergangenheit eines der wichtigsten Tore, die die Türkei mit Russland verbanden, gewesen sei. „Von hier aus wurden Vieh und landwirtschaftliche Produkte gehandelt, Getreide und Weizen importiert und exportiert“, so Ertas.

„Der Wiederannäherungsprozess mit Armenien ist eine gute Nachricht für uns. Ich hoffe, dass Dogukapi so bald wie möglich geöffnet wird“, fügte er hinzu.

Adem Burulday, Vorsitzender der Union der Handwerkskammern, sagte, die Öffnung der Grenze werde auch den Ladenbesitzern in Kars und Akyaka zugute kommen.

Der Restaurantbesitzer Alpay Kurt sagte: „Wir würden uns sehr freuen, wenn Dogukapi geöffnet wird. Es wird sowohl zum Tourismus beitragen als auch den Ladenbesitzern hier zugute kommen“.

Murat Kocak, ein weiterer Ladenbesitzer, erklärte: „Die Wiederöffnung bedeutet neue Menschen… Mit der Öffnung der Grenze wird es einen Handel zwischen den beiden Ländern geben.“

Nach Jahren der Spannungen hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan im Dezember vergangenen Jahres eine Wiederannäherung mit Armenien angekündigt und die Öffnung der seit 1993 geschlossen Grenzen in Aussicht gestellt. Die Grenze zwischen der Türkei und Armenien wurde nach den Massakern an der aserbaidschanischen Zivilbevölkerung in Bergkarabach durch armenische Milizen 1993 geschlossen und seitdem nicht mehr geöffnet.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Ilham Aliyev in Baku betonte Erdogan, dass die Türkei keine Probleme mit der armenischen Bevölkerung habe.

„Wir hegen keinen Groll gegen das Volk von Armenien. Das Problem ist mit der armenischen Regierung. Über 100.000 Armenier leben in meinem Land“, erklärte Erdogan.

„Alle Länder der Region, einschließlich Armenien, und die ganze Welt werden von Frieden und Entspannung im Kaukasus profitieren“, sagte Erdogan in einer Rede vor dem aserbaidschanischen Parlament bereits im Juni.

Armenien sieht „positive Signale“ aus der Türkei und wird entsprechend reagieren, sagte der armenische Premierminister darauffolgend. Auf einer Kabinettssitzung in der Hauptstadt Jererwan räumte Nikol Paschinjan ein, dass aus Ankara „positive Signale für den regionalen Frieden“ kämen.

„Um auf die Agenda der Schaffung von Frieden in der Region zurückzukommen, muss ich sagen, dass wir einige positive öffentliche Signale aus der Türkei erhalten haben. Wir werden diese Signale bewerten und auf positive Signale mit positiven Signalen reagieren“, sagte er.

Im Dezember vereinbarten die Türkei und Armenien die Ernennung von Sondergesandten im jeweils anderen Land, um den Normalisierungsprozess voranzutreiben. Am 15. Dezember ernannte die Türkei Serdar Kilic, einen ehemaligen Botschafter in den USA, zu ihrem Sondergesandten. Drei Tage später ernannte auch Armenien seinen Sonderbeauftragten für den Dialog mit der Türkei, den stellvertretenden Sprecher der Nationalversammlung Ruben Rubinyan.

 Ersten Flüge zwischen Armenien und der Türkei

Seit Anfang Februar gibt es bereits wieder Flugverbindungen zwischen den beiden Ländern.

Der türkische Billigflieger Pegasus Airlines landete 3. Februar auf dem Flughafen Zvartnos und ein Flieger der armenischen Airline FlyOne Airlines auf dem Sabiha-Gokcen-Flughafen in Istanbul.

Der Vorstandsvorsitzende von Flyone Armenia, Aram Analyan, dankte der türkischen Bevölkerung für den herzlichen Empfang.

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