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Erdogan kündigt Besuch des israelischen Präsidenten Herzog an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte am Dienstag mit, dass ein möglicher Besuch des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog im Gespräch sei. 

(Archivfoto: tccb)
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Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte am Dienstag mit, dass ein möglicher Besuch des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog im Gespräch sei.

„Wir führen Gespräche mit Präsident Herzog. Herr Herzog könnte die Türkei besuchen“, sagte Erdogan Reportern während eines Besuchs in Albanien, wie türkische Medien berichten.

„Wir werden unser Bestes tun, um auf einer Win-Win-Basis zusammenzuarbeiten“, erklärte der türkische Staatschef weiter.

„Als Politiker sind wir nicht dazu da, um zu kämpfen, sondern um Frieden zu schaffen“, so Erdogan. Israelische Quellen bestätigten, dass vorläufige Gespräche im Gange sind, erklärten aber, dass noch kein Termin festgelegt wurde, berichtet die Haaretz.

Seit seinem Amtsantritt hat Präsident Herzog bereits mehrere Telefongespräche mit Erdogan geführt. Beim ersten Mal rief Erdogan an, um Herzog zu seiner Wahl zu gratulieren. Beim zweiten Mal rief Herzog Erdogan im Rahmen der Bemühungen um die Freilassung eines israelischen Ehepaars an, das in der Türkei verhaftet worden war. In der vergangenen Woche rief Erdogan Herzog an, um zum Tod von dessen Mutter zu kondolieren.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel erreichten 2010 ihren Tiefpunkt, als die israelische Marine ein türkisches Hilfsschiff, die Mavi Marmara, überfiel, das auf dem Weg war, humanitäre Hilfe in den blockierten Gaza-Streifen zu liefern. Bei dem Überfall wurden 10 Aktivisten getötet.

Das Ereignis löste eine beispiellose Krise in den türkisch-israelischen Beziehungen aus, die seit Jahrzehnten friedlich verlaufen waren. Beide Länder riefen nach dem Vorfall sogar ihre diplomatischen Gesandten zurück.

Türkische Politiker kritisieren Israels Politik gegenüber den Palästinensern, einschließlich der illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland und in Jerusalem sowie der humanitären Lage im Gazastreifen.

EastMed-Pipeline

Israel und Griechenland arbeiten an einer gemeinsamen Pipeline, die Gas aus dem östlichen Mittelmeer nach Europa bringen soll. Die EastMed-Pipeline wurde auch von der ehemaligen Regierung von US-Präsident Donald Trump unterstützt. Washington habe Griechenland in der vergangenen Woche jedoch mitgeteilt, dass die USA das Pipeline-Projekt nicht mehr unterstützen werde, da es zu regionalen Spannungen mit der Türkei führe. Am Dienstag schlug Erdogan daraufhin eine israelisch-türkische Koordinierung für eine Gaspipeline nach Europa vor.

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