Start Panorama Kriminalität Rechtsradikalismus NSU 2.0: Deutschtürkische Anwältin Seda Basay-Yildiz erneut bedroht

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NSU 2.0: Deutschtürkische Anwältin Seda Basay-Yildiz erneut bedroht

Nachdem sie im NSU-Prozess Opfer vertreten hatte, wurde die Anwältin Basay-Yildiz bedroht. Die Spur führte zu hessischen Polizisten. Nun ist ein neues Schreiben aufgetaucht - wieder unterschrieben mit "NSU 2.0".

NSU-Anwältin Seda Başay-Yildiz (Foto: Screenshot/Youtube)
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Frankfurt (nex) – Nachdem sie im NSU-Prozess Opfer vertreten hatte, wurde die Anwältin Basay-Yildiz bedroht. Die Spur führte zu hessischen Polizisten. Nun ist ein neues Schreiben aufgetaucht – wieder unterschrieben mit „NSU 2.0“.

Wie die „Tagesschau“ unter Berufung auf einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ berichtet, erhielt sie erneut ein Drohfax, das mit „NSU 2.0“ unterschrieben war. Bereits im vergangenen Jahr erhielt die Opfer-Anwältin ein ähnliches Schreiben. Darin hatten Unbekannte gedroht, ihre mit Namen und Adresse genannte kleine Tochter „abzuschlachten“. Wie die Frankfurter Neue Presse“ berichtete, war bei Ermittlungen herausgekommen, dass ihre Meldeanschrift von einer Frankfurter Polizistin abgerufen worden war. Gegen sie und weitere Beamte wird ermittelt.

In dem Schreiben habe man sie als „Miese Türkensau!“ bezeichnet. „Du machst Deutschland nicht fertig. Verpiss dich lieber, solange du hier noch lebend rauskommst, du Schwein! Als Vergeltung schlachten wir deine Tochter.“

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) berichtet, werden in dem neuen Schreiben die Namen ihres Mannes, ihrer Tochter und ihrer Eltern genannt.

„So etwas kann man nicht über die sozialen Netzwerke herausfinden“, so die Anwältin der „SZ“. „Mein Vater ist 79, der ist nicht auf Facebook oder sonst wo aktiv.“

In dem neuen Fax werde Bezug auf die Suspendierung der Beamten genommen, auch die Tochter der Anwältin sei erneut bedroht worden. „Dir hirntoten Scheißdöner ist offensichtlich nicht bewusst, was du unseren Polizeikollegen angetan hast!“, heißt es demnach darin. Die Polizei habe Basay-Yildiz angeboten, für sie einen Waffenschein zu besorgen. „Ich soll mich bewaffnen? In Deutschland? Nur, um meiner Arbeit als Anwältin nachzugehen?“, sagte die Juristin der „SZ“.