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Kosovo: Türkei soll bei Gründung der Nationalarmee unterstützen

Ein entsprechender Gesetzesentwurf zur Konversion der Sicherheitskräfte des südosteuropäischen Landes in eine Nationalarmee war im Januar vorgelegt worden, was dir Spannungen mit dem Nachbarland Serbien gesteigert hatte.

(Foto: wikimedia)
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Ankara (nex) – Der kosovarische Staatsminister Rasim Demiri rechnet bei der Schaffung einer Nationalarmee mit der Unterstützung der Türkei.

„Wir sind überzeugt, dass die Türkei uns bei der Schaffung von Streitkräften unterstützen wird“, sagte Demiri in einem Gespräch mit der englischsprachigen Nachrichtenagentur Anadolu während seines Ankarabesuchs.

Ein entsprechender Gesetzesentwurf zur Konversion der Sicherheitskräfte des südosteuropäischen Landes in eine Nationalarmee war im Januar vorgelegt worden, was dir Spannungen mit dem Nachbarland Serbien gesteigert hatte.

Der kosovarische Präsident Haschim Thaci betrachtet Medienberichten zufolge die Umwandlung der Sicherheitskräfte des Kosovo (KSF) als einen normalen Schritt für einen unabhängigen Staat. Serbien sei jedoch der Überzeugung, dass dies die Region destabilisieren werde.

Der Kosovo sei sicher, dass er sowohl von der NATO als auch von anderen Organisationen Unterstützung erhalten werde.

Der Kosovo mit seinen etwa 1,8 Millionen Einwohnern, von denen mit über 90 Prozent Anteil die Kosovo-Albaner die Mehrheit bilden, ist eine ehemalige serbische Provinz.

2008 erklärte das Land seine Unabhängigkeit von Serbien, was Belgrad bis heute nicht akzeptiert.

Der serbische Präsident Tomislav Nikolic hatte im Januar laut der serbischen Tageszeitung Kurir erklärt, dass er bereit sei, zurückzutreten und mit seinen Söhnen in den Krieg zu ziehen, wenn auf die Situation der serbischen Minderheit im Kosovo nicht reagiert würde.

Er werde die serbische Minderheit im Kosovo beschützen, versprach Nikolic. Serbien sei bereit, Truppen in den Kosovo zu entsenden, sollten die Serben im Kosovo Gewalt ausgesetzt sein.

Die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien haben in den vergangenen Monaten wieder zugenommen.

Ein Zug aus Serbien in den serbischen Nationalfarben und mit der Aufschrift „Kosovo ist Serbien“ in verschiedenen Sprachen, der im Inneren mit Bildern aus der serbischen Klosterkultur im Kosovo ausgestaltet war, wurde an der Grenze zum Kosovo angehalten.

Serbischen Angaben zufolge hatte Präsident Aleksandar Vucic den Zug anhalten lassen, da sich an der Grenze kosovarische Polizisten einer Spezialeinheit formiert hatten.

Vucic erklärte, er habe den Zug aus Sorge vor Attacken stoppen lassen. Serbien habe lediglich einen Zug geschickt und keinen Panzer, so Vucic weiter. Der Kosovo hingegen wertete den Zwischenfall als eine Bedrohung seiner Souveränität.

Laut dem kosovarischen Präsidenten Hashim Taci plane Serbien – ähnlich der Krim-Annexion im Jahr 2014 durch Russland – den Nordkosovo zu annektieren, wo die serbische Mehrheit lebt.

Der Kosovo mit seinen etwa 1,8 Millionen Einwohnern, von denen über 90 Prozent Kosovo-Albaner sind, ist eine ehemalige Teilregion der Republik Serbien. Die Kosovo-Serben bilden mit 100.000 Einwohnern die größte ethnische Minderheit des Landes.

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