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Terror in Frankreich: Tourismuszahlen brechen ein

Tourismusexperten vertreten die Auffassung, dass die gewalttätigen Straßenproteste in diesem Jahr ebenfalls zu der negativen Wahrnehmung Frankreichs im Ausland beigetragen hätten.

(Foto: pixa)
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Dortmund (nex) – Die Zahl der ausländischen Touristen, die in französischen Hotels übernachten, sei im Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent zurückgegangen, da Besucher aus dem außereuropäischen Ausland von den jüngsten Terroranschlägen abgeschreckt worden seien, wurde der französische Tourismusminister am heutigen Sonntag zitiert.

Frankreichs Tourismusindustrie – ein wichtiger Motor für die französische Wirtschaft – leidet seit dem Anschlag in Paris im vergangenen Jahr, bei dem IS-Milizen 130 Menschen töteten. Im Juli dieses Jahres tötete ein weiterer Attentäter 85 Menschen in der Küstenstadt Nizza, indem er mit einem LKW in eine Menschenmenge raste. Zwei Wochen später wurde ein Priester in einer kleinen Stadt in der Normandie von zwei Männern brutal ermordet.

Insbesondere Touristen mit hoher Kaufkraft aus den USA, Asien und den Golfstaaten würden wegen der Anschläge sich vor einem Aufenthalt in Frankreich scheuen, erklärte Matthias Fekl in einem Interview mit der Sonntagszeitung Le Journal du Dimanche. Touristen aus dem europäischen Ausland, die circa 80 der Besucher ausmachten, kämen nach wie vor nach Frankreich, so der Minister weiter.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sei ebenfalls ein Rückgang der Hotelübernachtungen um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen, fügte Fekl hinzu. Der Politiker wies darauf hin, dass die Folgen dieser Entwicklung am meisten in Paris und Umgebung zu spüren seien, wohingegen die Übernachtungen in anderen Regionen im ersten Halbjahr 2016 um zwei Prozent angestiegen seien.

Tourismusexperten vertreten die Auffassung, dass die gewalttätigen Straßenproteste in diesem Jahr sowie die Ausraubung asiatischer Touristen ebenfalls zu der negativen Wahrnehmung Frankreichs im Ausland beigetragen hätten.