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Dekabank-Chef kritisiert „turboexpansive Geldmengenpolitik“ der EZB

Die Kritik an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) reißt nicht ab.

(Foto: nex)
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Osnabrück (ots) – Die Kritik an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) reißt nicht ab. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Dekabank-Chef Michael Rüdiger, der Nutzen der EZB-Politik nehme deutlich ab.

„Wie zieht die Inflation an, wie sind die Beschäftigungsimpulse?“ Diese Fragen werden nach den Worten von Rüdiger zu Recht immer lauter gestellt. Umgekehrt würden die Auswirkungen der „turboexpansiven Geldmengenpolitik“ für die Anleger immer sichtbarer.

Rüdiger forderte eine Wende. „Ich glaube, es ist wichtig, dass man möglichst frühzeitig diskutiert: Wie will man eigentlich aus dieser Geldpolitik wieder aussteigen?“ Schnelle Entscheidungen in den nächsten ein oder zwei Jahren erwarte er nicht. Aber man müsse jetzt beginnen, darüber zu reden: „Das ist wichtiger, als über Personen zu diskutieren“, sagte Rüdiger mit Blick auf wachsende Kritik an EZB-Chef Mario Draghi.

Die Dekabank, der zentrale Fondsdienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, verzeichnet laut Rüdiger weiter gute Geschäfte: „Private und institutionelle Anleger haben uns insgesamt im ersten Quartal 2016 über 4 Milliarden Euro Nettozuflüsse anvertraut. Das zeigt, wie wichtig Wertpapieranlagen in dem Negativzinsumfeld sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Er betonte: „Wir haben heute starke Zuflüsse in Immobilienfonds und gemischten Fonds, bei Aktienfonds haben wir noch Potenzial.“