Berlin (dts) – Der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Wolfgang Niersbach, hat angekündigt, bei der Neuordnung des Weltfußballs selbst eine aktive Rolle zu spielen: „Ich will und werde mich nicht davor drücken, meinen Beitrag zu leisten“, sagte Niersbach in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Auf die Frage, wie ein solcher Beitrag aussehen könnte, erklärt Niersbach: „Diese Geschichte ist sicher nicht über die Medien zu gewinnen. Die gewinnen Sie nur, wenn Sie intern einen klaren Kurs fahren und dafür Mehrheiten gewinnen.“
Wenige Tage vor der Sitzung des Exekutivkomitees des europäischen Fußballverbandes Uefa äußerte sich Niersbach skeptisch zu der Frage, ob der suspendierte Uefa-Chef Platini die Vorwürfe gegen seine Person entkräften kann. Für Platini gelte die Unschuldsvermutung, nichts sei bewiesen. Dennoch lasteten die Vorwürfe wie ein Rucksack auf dem Uefa-Chef, „der einen möglicherweise in die Knie zwingen kann“. Auf der Uefa-Sitzung komme es nun darauf an, „ob mindestens die Mehrheit die Situation ähnlich einschätzt wie ich. Und ob die anderen überhaupt einen Rucksack wahrnehmen“, sagte Niersbach. Sollte durch den „Fall Platini“ auch die Uefa in die Fifa-Skandale mit hineingezogen werden, wäre das „fatal“. „Das müssen wir mit allen Kräften verhindern. Wir müssen die Uefa schützen“, erklärt Niersbach.