Köln – Bettina Göring, die Großnichte des NS-Verbrechers Hermann Göring, warnt eindringlich vor der AfD und sieht Parallelen zur Weimarer Republik:
„Ich sehe dasselbe Playbook. Alles wird wieder hervorgeholt. Und diese Endlösung, also diese Typen, die alle rausschmeißen wollen: Genauso fing das an bei den Nazis“, sagt sie im Podcast „Die Wochentester“ („Kölner Stadt-Anzeiger“/Redaktionsnetzwerk Deutschland) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.
„Im Moment sind es die Afrikaner, die sie rausschmeißen wollen. Dann die Muslime. Die Juden kommen bestimmt auch noch dazu. Oder vielleicht die Schwulen und Lesben.“
„Der gute Onkel. Mein verdammtes deutsches Erbe“
Göring, die gerade ihr Buch „Der gute Onkel. Mein verdammtes deutsches Erbe“ veröffentlicht hat, fordert allerdings auch mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit AfD-Wählerinnen und Wählern: „Wenn man sagt: Ihr seid die Nazis, ihr seid die Teufel, kommt man nirgendwo hin.“
Doch Göring hat auch Hoffnung, weil derzeit Hunderttausende auf die Straße gehen und gegen Rechtsextremismus demonstrieren: „Ich bin happy zu sehen, dass so viele aufstehen. Es scheint ja erst etwas Schlimmes passieren zu müssen, bevor die Leute aufwachen.“
Bettina Görings Aussagen sind zu hören im Podcast „Bosbach & Rach – Die Wochentester“ mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo. Außerdem auf ksta.de/podcast
Hermann Wilhelm Göring
Hermann Wilhelm Göring (* 12. Januar 1893 in Rosenheim; † 15. Oktober 1946 in Nürnberg) war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker und Kriegsverbrecher. 1933 wurde er Reichsluftfahrtminister, ab Mai 1935 war er Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Ab 1936/1937 übernahm er die Führung der deutschen Wirtschaft und des Reichswirtschaftsministeriums.
Göring war einer der 24 im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof Angeklagten. Er wurde am 1. Oktober 1946 in allen vier Anklagepunkten (Verschwörung gegen den Weltfrieden; Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges; Verbrechen gegen das Kriegsrecht; Verbrechen gegen die Menschlichkeit) schuldig gesprochen und zum Tod durch den Strang verurteilt. Durch Suizid am Vorabend der Hinrichtung entzog er sich der Vollstreckung des Urteils.