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Hohe Abbrecherquoten in der Pflegeausbildung

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann hatte sich als Minister sowie als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung für die Zusammenlegung von Alten- und Krankenpflegeausbildung eingesetzt.

(Symbolfoto: pixa)
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Düsseldorf – „Die hohe Zahl von Ausbildungsabbrechern in der Pflege ist eine direkte Folge der Politik von Minister Laumann.“ So reagiert der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bernhard Rappenhöner, auf die alarmierenden Abbrecherzahlen in der Pflege. „Die dramatische Abbrecherquote von 46 Prozent ist ein Ergebnis der generalistischen Pflegeausbildung.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann hatte sich als Minister sowie als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung für die Zusammenlegung von Alten- und Krankenpflegeausbildung eingesetzt. Nachdem die Azubizahlen im Land zuvor jahrelang deutlich gestiegen waren, führt dies nun zu einem generellen Rückgang der Ausbildungszahlen und einer deutlich höheren Abbrecherquote, während der Bedarf an Pflegekräften zeitgleich massiv steigt. „Minister Laumann muss erklären, warum er dazu beigetragen hat, diese Erfolgsgeschichte in NRW zu beenden.“

Die Ausbildung sei für die Einrichtungen erheblich komplizierter geworden. Viele Praxiseinsätze in Kliniken und im Bereich der Kinderpflege machten es gerade für kleine Pflegedienste oder Einrichtungen in ländlichen Gebieten schwer, diese Praxisstellen zu finden und die Ausbildung zu organisieren, analysiert Rappenhöner. Dazu kommt eine Reduzierung der Anwesenheiten des Azubis beim ausbildenden Betrieb. „Viele junge Menschen, die früher bewusst in die Altenpflege gegangen sind, werden von den zusätzlichen medizinischen Inhalten aus dem Krankenhausbereich abgeschreckt.“

Der bpa-Landesvorsitzende fordert Minister Laumann auf, den Schaden der damaligen Fehlentscheidung zu begrenzen und sich auf der Bundesebene für Vereinfachungen der Ausbildungsabläufe einzusetzen. „Die gezielte Vorbereitung auf die Arbeit in der Altenpflege muss wieder im Mittelpunkt stehen. Praxiseinsätze, bei denen die Azubis wochenlang kilometerweit ins nächste Krankenhaus pendeln müssen, sind nicht praxistauglich. Das gesamte Pflegeberufegesetz muss auf den Prüfstand, weil es erkennbar nicht zur Absicherung und Weiterentwicklung der Ausbildung in der Pflege beigetragen hat.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 2.200 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge.