Start Panorama Ausland Angriff auf Christen Getötete Christen: Papst Franziskus wirft Israel „Terrorismus“ vor

Angriff auf Christen
Getötete Christen: Papst Franziskus wirft Israel „Terrorismus“ vor

Papst Franziskus sagte "es ist Terrorismus", als er sich zu der Ermordung einer Mutter und ihrer Tochter in einer Kirche in Gaza durch die israelischen Streitkräfte (IDF) und den Beschuss eines angrenzenden Klosters, in dem Behinderte untergebracht sind, äußerte.

(Archivfoto: Screenshot/Youtube)
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Vatikan – Papst Franziskus sagte „es ist Terrorismus“, als er sich zu der Ermordung einer Mutter und ihrer Tochter in einer Kirche in Gaza durch die israelischen Streitkräfte (IDF) und den Beschuss eines angrenzenden Klosters, in dem Behinderte untergebracht sind, äußerte.

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hatte am Samstag (16.12.) eine Erklärung herausgegeben, die erste ihrer Art seit Beginn des Krieges, um die Welt über die Angriffe der IDF auf christliche Stätten in Gaza zu alarmieren. Eine Mutter und ihre Tochter wurden demnach „von einem IDF-Scharfschützen in einer Kirche – der Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza – ermordet“ worden und „eine wurde getötet, als sie versuchte, die andere in Sicherheit zu bringen“.

Sieben weitere Menschen seien erschossen und verwundet worden, als sie versuchten, andere innerhalb des Kirchengeländes zu schützen, heißt es in der Erklöerung weiter. Sie präzisieren, dass „keine Warnung gegeben wurde, keine Benachrichtigung erfolgte“. Sie seien „kaltblütig innerhalb des Kirchengeländes erschossen“ worden.

Seit der Zeit Jesu bewacht das Lateinische Patriarchat von Jerusalem zwei der heiligsten Stätten der Welt für Christen: die Stelle, an der Jesus gekreuzigt wurde, und das leere Grab Jesu, wo er begraben wurde und auferstanden ist. Der erste Inhaber war Jakobus, der Bruder von Jesus.

Außerdem wurde „eine von einem IDF-Panzer abgefeuerte Rakete auf das Kloster der Schwestern von Mutter Theresa abgefeuert“, das „über 54 behinderte Menschen beherbergt und Teil des Kirchengeländes ist“.

Danach „trafen zwei weitere Raketen, abgefeuert von einem IDF-Panzer, dasselbe Kloster und machten das Haus unbewohnbar. Die 54 behinderten Menschen sind derzeit vertrieben und haben keinen Zugang zu den Beatmungsgeräten, die einige von ihnen zum Überleben brauchen“, so die Mitteilung der Kirche.

Infolge des schweren Bombardements in der Gegend seien zudem drei Menschen auf dem Kirchengelände verwundet worden.

„Außerdem wurden Sonnenkollektoren und Wassertanks zerstört, die für das Überleben der Gemeinde unerlässlich sind.“

Israel unter Kritik

Israel gerät für sein radikales Vorgehen in Gaza, bei dem hauptsächlich Zivilisten getötet werden, immer mehr in Kritik. Auch US-Präsident Joe Biden, der sich anfänglich noch solidarisch zeigte, verurteilte die Tötung der vielen Zivilisten.

Biden hat am vergangenen Dienstag davor gewarnt, dass Israel wegen der „wahllosen Bombardierung“ von Zivilisten in seinem Krieg gegen die Hamas im belagerten Gazastreifen die internationale Unterstützung zu verlieren droht. In seiner Rede bei einer politischen Spendenaktion kritisierte Biden auch das israelische Kabinett.

„Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels“, sagte der Präsident. „Er [Netanjahu] muss diese Regierung ändern. Diese Regierung in Israel macht es uns sehr schwer“.

Israel könne auch nicht gegen einen palästinensischen Staat sein, den israelische Hardliner, auch in Netanjahus Regierung, ablehnen. Dies war die schärfste öffentliche Kritik an Israel seit Beginn des Krieges mit der Hamas.