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Diyarbakir: Kurdische Eltern protestieren weiter gegen Terrororganisation PKK

Seit dem 3. September 2019 führen die protestierenden kurdischen Mütter vor dem Gebäude der Provinz-Parteizentrale der oppositionellen HDP einen Sitzstreik durch und werfen dieser vor, ihre Kinder für die Extremistenorganisation anzuwerben und zu rekrutieren.

(Screenshot/AA)
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Ankara – Die Mütter von Diyarbakır haben ihre Kundgebung gegen die Verschleppung ihrer Kinder durch die Terrororganisation PKK auch am 925. Tag fortgesetzt. Seit dem 3. September 2019 führen die protestierenden Mütter vor dem Gebäude der Provinz-Parteizentrale der oppositionellen HDP einen Sitzstreik durch und werfen dieser vor, ihre Kinder für die Extremistenorganisation anzuwerben und zu rekrutieren.

Sohn gilt seit 8 Jahren als vermisst

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, reiste eine Mutter aus der von Diyarbakir über 500 km entfernten Stadt Kars an, um auf das Schicksal ihres Sohnes aufmerksam zu machen, der vor 8 Jahren spurlos verschwunden sei und seit dieser Zeit habe sie nichts mehr von ihm gehört. Sie werde, so die traurige Mutter, diese Aktion bis zum Ende fortführen. Sie appellierte an ihren Sohn: „Bitte komm, habe keine Angst Faruk. Mein Sohn, ergebe dich dem Staat. Wir warten auf dich. Ich vermisse dich sehr. So Gott will, wird mein Sohn wieder zurückkommen. Ich warte auf dich. So Gott will, werde ich mit meinem Sohn dieses Zelt verlassen. Ich will nicht deine Fotos, sondern dich selbst umarmen.“

„Solange wir Tränen vergießen, können sie nicht lachen.“

Das gleiche Schicksal ereilte auch Aydan Arslan. Ihre Tochter Aysun sei vor 6 Jahren, damals 15 Jahre alt, durch die PKK verschleppt worden, so die Mutter.

Sie wolle ihr Kind von der HDP zurückhaben und werde den Sitzstreik so lange fortsetzen, bis sie ihre Tochter wiederbekomme. In einer Botschaft an ihre Tochter erklärte die verzweifelte Mutter: „Seit Jahren hat man mir meine Tochter entrissen. Meine Tochter, wenn du mich hören solltest, komm zurück. Dein Platz ist neben deiner Mutter. Solange wir Tränen vergießen, können sie nicht lachen.“

Der Protest von Eltern, die die PKK für die Entführung ihrer Kinder verantwortlich machen, hat sich auch auf andere Städte im Osten und Südosten der Türkei ausgeweitet. Die Eltern werfen zudem der HDP vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein und die Parteizentralen würden als Rekrutierungstelle der Extremisten genutzt.

Die PKK wird von der Türkei und den USA sowie der EU als terroristische Organisation
eingestuft. Sie wird für den Tod von mehr als 40.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, verantwortlich gemacht.

Kemal Bölge

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