Ankara – Die Türkei wird laut Präsident Recep Tayyip Erdoğan sehr bald mit den Vorbereitungen für ihr zweites und drittes Kernkraftwerk beginnen.
Diese werden dem ersten Kernkraftwerk des Landes, Akkuyu, folgen, das zur Zeit in der südlichen Provinz Mersin gebaut wird.
„Wir führen unsere Studien in Anbetracht des wachsenden Energiebedarfs durch. Wir planen, den ersten Block des Kernkraftwerks Akkuyu im Jahr 2023 in Betrieb zu nehmen“, zitiert die englischsprachicge Daily Sabah (DS) den türksichen Staatschef.
„Nach dem Kernkraftwerk Akkuyu werden wir zügig mit den Vorbereitungen für unser zweites und drittes Kraftwerk beginnen“, so Erdoğan.
Akkuyu wird von der staatlichen russischen Atomenergiegesellschaft Rosatom gebaut. Die beiden Länder unterzeichneten 2010 ein Kooperationsabkommen und begannen 2018 mit dem Bau. Der erste Block der Anlage soll bis Mai 2023 fertiggestellt werden.
Putin und Erdoğan geben Startschuss
Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin gaben im März den Startschuss für den Bau des dritten von insgesamt vier Reaktoren der Anlage. Die drei verbleibenden Blöcke sollen bis Ende 2026 in Betrieb genommen werden, und zwar einer pro Jahr, so dass die installierte Gesamtkapazität 4.800 Megawatt (MW) betragen wird, berichtet DS weiter. Mit dem Bau des zweiten Blocks wurde im Juni letzten Jahres begonnen. Der erste Spatenstich für den vierten Reaktor wird nächstes Jahr erfolgen.
Nach seiner Fertigstellung wird das Kraftwerk voraussichtlich 35 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr produzieren und damit etwa 10 Prozent des inländischen Strombedarfs decken.
„Es ist unmöglich, dass diejenigen, denen die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Türkei und das Wohlergehen der türkischen Nation am Herzen liegen, gegen die Kernenergie sind“, sagte Erdoğan am Dienstag.
„Wir werden nach Wegen suchen, um unsere erneuerbaren Energiequellen stärker zu nutzen.“
Die Gesamtinvestitionen für die Anlage werden auf rund 20 Milliarden Dollar geschätzt. Es wird erwartet, dass das gigantische Projekt in der Hauptbauphase etwa 15.000 Menschen und während des Betriebs etwa 4.000 Menschen beschäftigen wird.
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