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Corona-Krise
Pandemie traf Mütter psychisch härter als Väter

Das ist das Ergebnis einer Datenanalyse von rbb24 basierend auf bundesweiten Erhebungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

(Symbolfoto: pixabay)
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Mütter litten während der Pandemie deutlich häufiger unter depressiven Verstimmungen als Väter und fühlten sich häufiger überfordert. Das ist das Ergebnis einer Datenanalyse von rbb24 basierend auf bundesweiten Erhebungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

Während vor der Pandemie 29 Prozent der Mütter in Beziehung und 21 Prozent der alleinerziehenden Mütter angaben, sich manchmal oder häufiger niedergeschlagen und hoffnungslos zu fühlen, waren es in der Pandemie 64 Prozent der Mütter in Beziehungen und 74 Prozent der Single-Mütter. Zum Vergleich: Bei Vätern stieg der Anteil derjenigen mit depressiven Verstimmungen von 33 Prozent auf 48 Prozent.

Dass Mütter in der Pandemie deutlich mehr leiden, überrascht auf den ersten Blick. Denn zugleich war die Mehrarbeit wie zum Beispiel durch Schul- und Kita-Schließungen vergleichsweise fair zwischen den Geschlechtern verteilt. Mütter mit Partner übernahmen im Schnitt etwa drei Stunden mehr Sorgearbeit und kümmerten sich um Kinder und den Haushalt. Väter mit Partnerin investierten in etwa zweieinhalb Stunden mehr an sogenannter Care-Arbeit.

Der entscheidende Punkt ist aber nach Meinung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie viel Care-Arbeit Mütter und Väter jeweils vor der Pandemie leisteten. Während Väter vor der Corona-Krise in etwa drei Stunden Care-Arbeit pro Tag übernahmen, waren es bei Frauen sechs bis sieben Stunden. Bei Müttern mit Partner erhöhte sich so die Sorgearbeit in der Pandemie von gut sieben auf mehr als zehn Stunden pro Tag. Dies führte nach Einschätzung der Sozialpsychologin Theresa Entringer vom DIW zu mehr Erschöpfung und Überforderung. „Wenn ich die achte, neunte oder zehnte Stunde den Haushalt schmeiße, ist das nicht dasselbe, wie wenn ich fünf bis sechs Stunden mithelfe statt zwei oder drei Stunden“, so Entringer.

Entringer fordert darum, das Psychotherapieangebot speziell für Frauen auszubauen. Für einen klar begrenzten Zeitraum sollten auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die keine Kassenzulassung haben, ihre Dienste bei Krankenkassen regulär abrechnen dürfen. Entringer und andere Forscherinnen warnen zudem ausdrücklich davor, dass für die Schulen und Kitas im Herbst und Winter andere Lösungen als Homeschooling gefunden werden müssten als letztes Jahr. Sonst drohe einer ganzen Generation von Müttern der Burnout.

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