Ankara – Ab Anfang des kommenden Jahres sollen Kunststoff-, Glas-, Metall-Aluminium- und Kartonabfälle in das Pfandrücknahmesystem aufgenommen werden. Mit diesem System zahlen Verbraucher das Pfand im Preis inklusive beim Kauf eines Produkts. Bei der Rückgabe des Mülls wird das Geld zurückerstattet.
Das zum 1. Januar 2022 geplantes Pfandrücknahmesystem (DİS) soll dafür sorgen, dass Kunststoff-, Glas-, Metall-Aluminium- und Kartonabfälle recycelt und nicht entsorgt werden müssen, berichten türksiche Medien unter Berufung auf eine Mitteilung der Türkische Stiftung für Forschung, Entwicklung und Bildung von Kunststoffindustriellen (PAGEV). Das System soll Umweltprobleme verringern und Investitionen im Recyclingsektor beschleunigen. PAGEV-Präsident Yavuz Eroğlu wies darauf hin, dass in der Türkei jedes Jahr ein Million Tonnen zusätzlicher Abfall vermieden werden könne, wenn das System richtig funktioniert.
Eroğlu erklärte, Umwelt-verschmutzende Abfälle, die in Parks, Gärten und Meere geworfen würden, gewännen mit dem Pfandrückgabe-System sowohl einen monetären Wert als auch einen Wert für die Verbraucher. Er wies zudem darauf hin, dass in der Türkei jährlich 20 Milliarden Getränkeverpackungen verwendet würden und neun Milliarden davon Plastikverpackungen seien. Es könnten 1,4 Milliarden Lira zur Wirtschaft beigetragen werden, wenn diese Abfälle mit dem System recycelt würden. Diese Meldung freut auch viele deutsche Einwanderer, die in der Türkei leben.
„Selbst wenn es eine schwere Umstellung für die türkischen Bürger sein wird, so beobachte ich in meinem Umfeld doch auch viele Einheimische, die sich in sozialen Medien über den Müll in Wäldern und an Stränden ärgern. Es ist gut und richtig, dass dieses System eingeführt wird und damit alle Einwohner des Landes einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können!“, so etwa Marina Bütün, die seit 18 Jahren in der Türkei lebt und Bücher zum Thema auswandern geschrieben hat, wie zum Beispiel „Weißwurst mit türkischem Tee“ oder „Ratgeber Auswandern Türkei“.
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