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Grünen-Chefin Annalena Baerbock: „Die CDU hat kein Abo aufs Kanzleramt“

Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat zum Beginn des Wahljahres den Anspruch ihrer Partei auf die Führung des Landes bekräftigt.

(Foto: nex24)
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Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hat zum Beginn des Wahljahres den Anspruch ihrer Partei auf die Führung des Landes bekräftigt.

„Wir fordern die Union heraus, inhaltlich und personell. Die CDU hat kein Abo aufs Kanzleramt“, sagt Baerbock in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern. Sie räumt angesichts des derzeit hohen Rückstandes in den Umfragen zwar ein: „Klar sind wir Underdog. Aber Holstein Kiel schlägt auch Bayern München im DFB-Pokal.“

Sie mache Politik, um etwas zu ändern, „das geht am besten an führender Position. Warum soll ich da sagen, wir werden am besten Zweiter?“ Die unabdingbare Leitlinie einer Regierung mit den Grünen müsse lauten: „Klimaschutz – ohne Wenn und Aber. Sonst ist alles andere hinfällig.“

Auf die Frage, ob sie sich das Kanzleramt zutraue, antwortet Baerbock: „Das ist bekannt.“ Die Grünen müssten allerdings auch als feministisch geprägte Partei nicht zwangsläufig eine Frau aufstellen, nur „weil die anderen nicht in der Lage sind und es dann auf den Bildern besser aussieht“. Wer die Grünen in den Wahlkampf führt, würden ihr Co-Vorsitzender Robert Habeck und sie gemeinsam klären, „nach Osten, vor Pfingsten“.

Ihre fehlende Regierungserfahrung empfindet Baerbock dabei nicht als Handicap: „Sicher ist es gut, schon 20 Jahre regiert zu haben. Aber jetzt geht’s darum, die Zukunft zu bauen.“ Auch ihre beiden Töchter, derzeit neun und fünf Jahre alt, sieht die 40-Jährige nicht als Hinderungsgrund für das Amt der Kanzlerin: „Die neuseeländische Premierministerin kriegt das offenbar gut hin und der kanadische Premierminister auch.“

Baerbock gesteht im Gespräch mit dem stern ein, dass Corona sie „sehr“ nerve, „als Mensch, als Politikerin, als Mutter, einfach in jeder Facette. Und mit jedem Tag ein Stück mehr.“ An manchen Tagen sei es „echt heftig – gern zwischen neun und zwölf, wenn alles zusammenkommt: Homeoffice, der Digitalunterricht funktioniert wieder nicht, die Jüngere weiß nicht, wohin mit ihrer Energie.“

Mit Blick auf die Zeit nach der Pandemie sagt Baerbock: „Ich habe große Sehnsüchte.“ Sie würde gerne „in der Eisdiele unter Menschen sitzen“, mit der Familie an den See fahren und das gemeinsame Weihnachtsgeschenk, ein Stand-up-Paddlingboard, ausprobieren. Und als erstes: „Meine Eltern so richtig dolle in den Arm nehmen, das fehlt mir auch als 40-Jährige sehr.“

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– KSF –
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