Start Politik Ausland Kosovo Security Force Kosovo: Neugegründete Armee soll an US-Friedensmissionen teilnehmen

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Kosovo: Neugegründete Armee soll an US-Friedensmissionen teilnehmen

Das Parlament des Kosovo hat den Vorschlag der amtierenden Regierung, die neu gegründete Armee unter dem US Central Command als Teil der Nationalgarde von Iowa an internationalen Friedensmissionen einzusetzen, einstimmig zugestimmt.

(Foto. Screenshot/BBC)
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Pristina – Das Parlament des Kosovo hat den Vorschlag der amtierenden Regierung, die neu gegründete Armee unter dem US. Central Command als Teil der Nationalgarde von Iowa an internationalen Friedensmissionen einzusetzen, einstimmig zugestimmt. Das 120 Sitze zählende Parlament stimmte am Dienstag einstimmig mit 92 anwesenden Abgeordneten für diesen Schritt.

Auf Antrag des US-Zentralkommandos werden die kosovarischen Truppen bei friedenserhaltenden Einsätzen unter das Kommando der Nationalgarde von Iowa gestellt. Es wurden keine Einzelheiten über den Ort der Missionen oder die Anzahl der zu entsendenden Kosovo-Friedenstruppen bekannt gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die 3.400 Mann starke Kosovo-Sicherheitstruppe wurde vor zwei Jahren gegen das Drängen der NATO und der Europäischen Union in eine leicht bewaffnete reguläre Armee umgewandelt. Für die militärische Sicherheit im kleinen Balkanland sorgten seit 1999 die von der NATO gestellten KFOR-Truppen.

Der amtierende Premierminister Avdullah Hoti erklärte, dass der Kosovo mit der Annahme des Beschlusses „Verantwortung für den globalen Frieden, das Wohlergehen und die allgemeine Sicherheit übernimmt.“

In einem Interview mit BIRN lobte Anton Quni, der amtierende Verteidigungsminister des Kosovo, das Parlament für die Unterstützung des Antrags und bezeichnete ihn als „einen der historischsten Momente der Neuzeit“. Quni fügte hinzu, dass der Prozess in enger Zusammenarbeit mit den US-Militärbehörden durchgeführt worden sei und dass der Einsatz im südöstlichen Afrika oder im Nahen Osten erfolgen könnte, berichtet Pristina Insight. 

„Es zeigt, dass der Kosovo als Staat gereift ist“, betonte Mentor Vrajolli, der Exekutivdirektor der Kosovo Security Studies, gegenüber Prishtina Insight.

„Unsere Gesellschaft ist nicht mehr nur ein Konsument von internationalem Frieden und Sicherheit, sondern ein Staat, der in der Lage ist, Sicherheit zu exportieren und zur Friedenskonsolidierung in anderen Teilen der Welt beizutragen.“ Dies ein sehr symbolischer Moment für das Land.

 

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