Zu Beginn des kommenden Jahres soll mit den Schutzimpfungen gegen das Corona-Virus begonnen werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Institutes hat hierzu eine Priorisierung vorgeschlagen, wonach zunächst Menschen im Alter von 80 Jahren und älter geimpft werden sollen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, gehörten im Jahr 2019 bundesweit rund 5,7 Millionen Menschen zur Altersgruppe 80 Plus, das waren 6,8 % der Bevölkerung. Am höchsten war der Anteil dieser Altersgruppe in Sachsen, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
Zwischen den einzelnen Bundesländern variiert die Altersstruktur der Bevölkerung. So waren in Sachsen 8,6 % der Bevölkerung (349 000) 80 Jahre und älter, in Sachsen-Anhalt 8,3 % (182 000) und in Mecklenburg-Vorpommern sowie Thüringen jeweils 7,9 % (127 000 beziehungsweise 169 000 Menschen) – jeweils bezogen auf die Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes. Die Bundesländer sollen den Aufbau der Impfzentren koordinieren.
Anteil der Altersgruppe 80 Plus in Stadtstaaten geringer als in den östlichen Bundesländern
Vergleichsweise gering war der Anteil der Menschen im Alter von 80 Jahren und älter dagegen in Berlin oder Hamburg (jeweils 5,8 %). In Berlin müssten laut dem Entwurf der Impfkommission rund 211 000 Menschen dieser Altersgruppe geimpft werden, in Hamburg wären es 108 000 Menschen. Auch in Bayern leben in Relation zur Gesamtbevölkerung weniger Menschen der Altersgruppe 80 Plus als im Bundesdurchschnitt, dort stellen sie 6,3 % der Bevölkerung (831 000 Menschen). Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit einem Anteil der Hochbetagten von 6,8 % zwar im Mittelfeld, dort müssten jedoch gut 1,2 Millionen Menschen dieser Altersgruppe mit höchster Priorität geimpft werden.
In der Gruppe mit der laut dem Entwurf der Impfkommission zweithöchsten Prioritätsstufe sind Menschen im Alter von 75 bis unter 80 Jahre erfasst. Bundesweit betrifft das 3,9 Millionen Menschen, sie haben einen Anteil von 4,7 % an der Gesamtbevölkerung. Weitere 3,7 Millionen Menschen sind im Alter von 70 bis unter 75 Jahren, sie werden laut Stiko in der dritthöchsten Kategorie gelistet.
71 % der Bevölkerung nicht aufgrund ihres Alters für erste Impfungen vorgesehen
Bundesweit sind 29 % der Bevölkerung – 23,7 Millionen Menschen – 60 Jahre und älter. Sie fallen damit in eine der fünf Kategorien, die laut Kommission eine höhere Priorität für die Schutzimpfung haben. 59,4 Millionen Menschen waren zuletzt jünger als 60 Jahre. Sie sollen dann bevorzugt geimpft werden, wenn sie vorerkrankt sind oder beruflich in bestimmten Bereichen wie Kliniken oder Pflegeheimen tätig sind.
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