Düsseldorf – Deutschland produziert pro Jahr zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Das ist nach einem Bericht der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ die Erkenntnis einer im vergangenen Herbst von der Bundesregierung beauftragten Studie, deren Zahlen das Agrarministerium an diesem Donnerstag vorstellen will.
Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken. Damit stehe nun auch die Bezugsgröße für die Selbstverpflichtung Deutschlands aus dem Jahr 2015 fest: bis 2025 müssten 3,6 Millionen Tonnen weniger weggeworfen werden, bis 2030 weitere 2,4 Millionen.
Zugleich wächst der Druck auf Agrarministerin Julia Klöckner, auch zu gesetzlichen Vorgaben wie dem Anti-Wegwerf-Gesetz für größere Supermärkte in Frankreich zu greifen. „Insbesondere aus dem Handel ließen sich kurzfristig noch genießbare, aber überschüssige Lebensmittel schnell an Bedürftige verteilen“, sagte Linken-Verbraucherschutzexpertin Amira Mohamed Ali.
Auch die SPD denkt an klare rechtliche Regelungen. „Wenn wir die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren wollen, wozu sich Deutschland verpflichtet hat, reicht es nicht aus, weiter nur auf Freiwilligkeit zu setzen“, erklärte SPD-Ernährungsexpertin Ursula Schulte. Sie stehe einer gesetzlichen Abgabeverpflichtung für große Lebensmittelhändler und -produzenten deshalb positiv gegenüber.