Istanbul (nex) – Der PKK-Chef hat die Terrororganisation aufgefordert, sich mit der Türkei zu versöhnen.
Die Türkei brauche eine „tiefe gesellschaftliche Versöhnung“, erklärte Öcalan aus seiner Haft heraus. Um die Probleme zu lösen, müsse man sich von „jedweder Polarisierung“ fernhalten und zur Methode der „demokratischen Verhandlung“ übergehen, berichtet NTV.
Das Gespräch mit den Anwälten habe bereits vergangene Woche auf der Gefängnisinsel Imrali stattgefunden und etwa eine Stunde gedauert, berichtet NTV weiter.
Öcalan gründete die PKK Ende der 1970er Jahre und führte bis zu seiner Verhaftung in Nairobi, Kenia 1999, einen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat, bei dem bisher über 40.000 Menschen zu Tode kamen. Die PKK wird in den USA, der EU und der Türkei als Terrororganisation eingestuft. Nach einem im Jahre 2013 begonnenen Versöhnungsprozess nahm die PKK ihre Angriffe im Juli 2015 wieder auf. Seitdem geht das türkische Militär wieder verstärkt gegen die Organisation vor. Die PKK und ihre Splitterorganisation TAK verübten zahlreiche Anschläge, unter anderem in Ankara und Istanbul.
Eine Kritik der PKK ist im Vergleich zu den 1990er Jahren in europäischen Medien kaum noch zu finden. Obwohl es vor allem Kurden selbst sind, die unter dem Dominanzstreben der linksextrem ausgerichteten PKK und ihres syrischen Ablegers YPG leiden – und für viele Kurden, die der PKK/YPG-Doktrin nicht folgen, die Kritik an ihnen mit Gefahr für Leib und Leben verbunden ist – stellen westliche Medien die beiden Organisationen fast ausschließlich als legitimes Sprachrohr der Kurden dar.
Friedliche Lösung für Syrien gewünscht
Wie NTV weiter berichtet, ging Öcalan auch auf Syrien ein, wo die YPG große Gebiete beherrscht. In dem Kriegsland müsse auf eine friedliche Lösung hingearbeitet werden, hieß es in der verlesenen Erklärung. Dabei müsse man auf die Empfindsamkeiten der Türkei Rücksicht nehmen.
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