Start Politik Ausland Antiterroroffensive Olivenzweig Kurdischer Premierminister Barzani: PKK muss Angriffe auf Türkei einstellen

Antiterroroffensive Olivenzweig
Kurdischer Premierminister Barzani: PKK muss Angriffe auf Türkei einstellen

Der Premierminister der kurdischen Autonomieregion des Irak, Nechirvan Barzani, forderte am Mittwoch in einer Pressekonferenz die Terrororganisation PKK dazu auf, ihre Angriffe gegen die Türkei einzustellen.

(Foto: Kurdische Autonomieregierung im Irak)
Teilen

Erbil (nex) – Der kurdische Premierminister der autonomen Region im Irak, Nechirvan Barzani, macht die Terrororganisation PKK für die türkische Militäroffensive im Norden Syriens und Iraks verantwortlich. In einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch fordert er die PKK auf, grenzüberschreitende Angriffe auf die Türkei aus „kurdischen Gebieten“ einzustellen.

„Warum hat die Türkei die Grenze verletzt? Was ist der Grund? Es sollte einen Grund geben“, zitiert das kurdische Nachrichtenportal „Rudaw“ Barzani.

„Es gibt einen Grund, warum das passiert. Dieser Grund muss zuerst geklärt werden. Solange dieser Grund nicht geklärt ist, können Sie nicht darüber sprechen“, so Barzani.

Wie Rudaw weiter berichtet, sagte Barzani, dass die Territorien der kurdischen Autonomieregierung in keiner Weise dazu benutzt werden dürften, Angriffe durchzuführen, die zu Gewalt gegen die Nachbarn führten. Das sei der Grundsatz der Regierungspolitik der kurdischen Autonomieregion und gelte für die Türkei, den Iran und auch Syrien.

Die Regierung werde es nicht akzeptieren oder erlauben, dass andere Länder von ihrem Territorium aus angegriffen würden.

Die kurdische Regierung habe mehrfach versucht, die PKK davon zu überzeugen, die Türkei nicht mehr anzugreifen, aber diese Bemühungen seien „leider gescheitert“.

„Es ist nicht akzeptabel, dass die PKK militärische Operationen von den kurdischen Gebieten aus startet und dann in die Region zurückkehrt“, zitiert Rudaw den kurdischen Politiker weiter.

Die türkische Regierung hat eine Militäroperation gegen die PKK im Nordirak angedroht, sagte aber, dass sie dies nur tun werde, wenn Bagdad sich mit dem türkischen Militär abstimmt.

Aus der Luft und vom Boden greift die Türkei seit dem 20. Januar diesen Jahres Stellungen der YPG/PKK im Norden Syriens an. Mit der “Operation Olivenzweig” wolle die Regierung in Ankara die Bewohner der Grenzregion von der “Unterdrückung durch Terroristen” befreien, erklärte der türkische Generalstab. Er berief sich auf das “Recht zur Selbstverteidigung”. Türkische Streitkräfte übernahmen am frühen Sonntagmorgen des 19. März gemeinsam mit der syrischen FSA die vollständige Kontrolle über das Stadtzentrum von Afrin.

Die von den USA, der Türkei und den USA als Terrororganisation eingestufte PKK nahm im Juli 2015 ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat wieder auf.
Seitdem sind Tausende Menschen bei PKK-Anschlägen in der Türkei gestorben.
Der ehemalige deutsche Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte im Juli vergangenen Jahres Fehler Deutschlands bei der Bekämpfung der Propaganda der Terrororganisation PKK eingeräumt.

Zum Thema

– Antiterroroffensive Olivenzweig –

Kurdischer Politiker: „Die PYD vertritt nicht die Interessen der syrischen Kurden“

Laut dem Vorsitzenden der „Kurdische Zukunftsbewegung Syriens“ hat die PYD im Norden des Landes eine Baath-Regime-ähnliche Diktatur etabliert. Die PYD/YPG vertrete die Interessen der PKK und nicht die der Kurden, so der Aktivist.

Kurdischer Politiker: „Die PYD vertritt nicht die Interessen der syrischen Kurden“