Dhaka (nex) – Bangladeschische Schauspieler und Regisseure haben am Montag zum Verbot der türkischen Historie-Serie Sultan Suleiman aufgerufen. Sie zerstöre die einheimische TV-Branche und fördere Scheidungen, so die Gegner.
Die Synchronfassung der Serie über den osmanischen Herrscher Suleiman den Prächtigen (16. Jh.) ging im November vergangenen Jahres in Bangladesch an den Start und ist seitdem ein Quotenerfolg.
Die Popularität der Serie veranlasste andere Sender dazu, ähnliche ausländische Serien zur Prime Time zu bringen, was viele Sendungen aus einheimischer Produktion aus dem Sendeplan kickte.
„Alles fing mit Sultan Suleiman an. Diese Serien zerstören unsere Industrie, die Tausende Schauspieler und anderes Personal beschäftigt“, erklärte der Chef der Gewerkschaft der Regisseure gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und fügte hinzu:
„Eine Umfrage hat ergeben, dass die Hälfte aller Studios infolge Arbeitsmangel schließen mussten. Hunderte Schauspieler sind davon betroffen. Selbst Top-Darsteller büßten die Hälfte ihres Einkommens ein.“
Rakayet schätzt den Gesamteinkommensverlust der Schauspieler auf etwa acht Millionen US-Dollar.
Zwar hat die Regierung auf den Unmut in der Branche noch nicht reagiert, viele Kommentatoren verteidigen jedoch die ausländischen Serien und weisen darauf hin, dass die Zuschauer wegen der dünnen Storys der einheimischen Produktionen umschalteten.
Andere wiederum kritisieren, die Serien unterminierten Familienwerte in dem Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung.
„In Sultan Suleiman und den anderen ausländischen Serien grassiert der Sex“, erklärte der Vorsitzende der Föderation TV Professionals Organisation und Schauspieler Mamunur Rashid, gegenüber der AFP.
„Fernsehen bedeutet Familienunterhaltung. Beliebtheit kann nicht der einzige Maßstab sein“, so Rashid weiter.
Der Schauspieler wies darauf hin, dass die Programme mit ihren Bettszenen auch soziale Probleme schafften, die die Scheidungsrate in die Höhe schnellen ließen.
„Das kommt von den außerehelichen Affären, die diese Sender zeigen“, fügte er hinzu.
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