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Interpol-Treffen: Türkei unterstützt Mitgliedsanträge von Kosovo und Palästina

Türkische Regierungsvertreter haben am gestrigen Montag an der Eröffnung der jährlichen Interpol-Generalversammlung teilgenommen.

(Foto: AA)
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Bali (nex) – Türkische Regierungsvertreter haben am gestrigen Montag an der Eröffnung der jährlichen Interpol-Generalversammlung teilgenommen, die das höchste Organ des Vereins zur Stärkung der Zusammenarbeit nationaler Polizeibehörden darstellt.

Es wird erwartet, dass die Türkei die Mitgliedsanträge von Kosovo und Palästina unterstützen werden. An der 85. Interpol-Generalversammlung, die vom 7. bis zum 10. November auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali stattfindet, nimmt eine Delegation der Interpol-Abteilung der türkischen Nationalpolizei unter der Führung von Lütfi Cicek teil.

Nach einer offiziellen Erklärung der Generaldirektion für Sicherheit, der türkischen Polizei, werden die Regierungsvertreter den teilnehmenden Staaten auch Details über den vereitelten Putschversuch des Gülen-Netzwerks FETÖ in der Türkei am 15. Juli unterbreiten sowie diese über die neuesten Aktivitäten des FETÖ, der PKK sowie ihrer syrischen Schwesterpartei YPG informieren.

Des Weiteren sollen sie auch bilaterale Gespräche mit Vertretern verschiedener Staaten führen. Die Versammlung setzt sich aus von den jeweiligen Regierungen der Mitgliedsstaaten ernannten Delegierten zusammen. Als das höchste Organ der Interpol tritt die Generalversammlung einmal im Jahr zusammen und trifft alle wichtigen Entscheidungen über die generelle Verfahrensweise, die für die internationale Zusammenarbeit erforderlichen Ressourcen, Arbeitsmethoden, Finanzen und Programme.

Sie wählt auch das Exekutivkomitee, in dem jeder vertretene Mitgliedsstaat über eine Stimme verfügt. Dieses Jahr bewerben sich Palästina, der Kosovo und die Salomon-Inseln um den Beitritt zur Organisation. Die Türkei hat mitgeteilt, dass sie die Kandidaturen Palästinas und des Kosovo unterstützen werde. Ankara beschuldigt den selbsternannten, in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen, den Putschversuch mithilfe seiner Anhänger innerhalb des Militärs durchgeführt zu haben, die das gülennahe Netzwerk FETÖ gegründet hätten.

Die Türkei hat offiziell die Auslieferung Gülens an die Türkei beantragt. Dem Prediger wird des Weiteren vorgeworfen, durch die Gründung eines Parallelstaates seit Jahren für den Sturz der Regierung mithilfe seiner Unterstützer zu kämpfen, die den türkischen Staat vor allem in den Bereichen Militär, Polizei und Justiz infiltriert hätten. Bei dem vereitelten Putschversuch wurden 246 Menschen getötet und 2.194 verletzt.