Start Panorama Ausland Terre des hommes Olympischen Spiele: Kinderhilfswerk kritisiert Vertreibungen und Gewaltakte in Brasilien

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Olympischen Spiele: Kinderhilfswerk kritisiert Vertreibungen und Gewaltakte in Brasilien

Vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro fordert das Kinderhilfswerk terre des hommes das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einem besseren Schutz der einheimischen Kinder auf.

Cristo Redentor („Christus, der Erlöser“) ist eine monumentale Christusstatue im Süden von Rio de Janeiro (Brasilien) .. (Smybolfoto: pixa)
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Terre des hommes: IOC muss Rechte der Kinder stärker schützen

Osnabrück (ots) – Kinderhilfswerk kritisiert Vertreibungen und Gewaltakte in Brasilien – Schutz der Minderjährigen müsse vertraglich garantiert werden. Vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro fordert das Kinderhilfswerk terre des hommes das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einem besseren Schutz der einheimischen Kinder auf.

„Die Einhaltung von Kinderrechten muss vertraglich garantiert werden, ehe Organisationen wie der IOC oder der Fußball-Weltverband FIFA sportliche Großveranstaltungen vergeben“, sagte Jens Kunischewski, Lateinamerika-Referent von tdh, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zudem solle die Einhaltung der Kinderrechte vor, während und direkt nach den Veranstaltungen überwacht werden.

Kunischewski kritisierte, im Vorfeld der Olympischen Spiele würden die Rechte von Kindern in Brasilien mit Füßen getreten. Nach konservativen Schätzungen seien in Rio de Janeiro 4000 Familien zwangsumgesiedelt worden, um Bauvorhaben für Olympia zu realisieren, so Kunischewski. Weitere 2000 seien von einer Vertreibung bedroht. „Hinzu kommen teils brutale Gewaltakte der Sicherheitskräfte gegen Kinder und Jugendliche“, betonte der Experte von tdh weiter.

Dieses Vorgehen sei von der Stadtverwaltung Rios und der brasilianischen Politik gebilligt. Um solche Entwicklungen künftig zu verhindern, müsse „die Beachtung der Menschen- und Kinderrechte ein offizielles Kriterium sowohl bei der Auswahl als auch in den Verträgen mit den Austragungsorten der sportlichen Großveranstaltungen“ werden, sagte Kunischewski weiter.