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Terror-Putsch in der Türkei
Türkei: Gendarmerie hebt Waffenlager der Terror-Putschisten bei Marmaris aus

In der Nähe des Hotels, in dem sich am Freitagabend der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan aufgehalten hatte, wurde nun ein Waffenlager ausgehoben. Zwei Leutnante wurden festgenommen.

(Foto: AA)
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Muğla (nex) – Die Gendarmerie hat im Westen der Türkei Waffen und militärisches Gerät beschlagnahmt, von dem davon ausgegangen wird, dass es im Zusammenhang mit dem Putschversuch vom Wochenende zum Einsatz gekommen ist.

Lokalen Offiziellen zufolge sollen die Utensilien beim Sturm auf Erdoğans Urlaubshotel verwendet worden sein, hieß es am Montag. Die Ausstattung – darunter Sturmgewehre, Handfeuerwaffen, Granaten, Munition, Helme, Schutzausrüstung und Nachtsichtgeräte – wurden am Sonntag in einem Gehölz nahe dem Grand Yazici Marmaris Hotel bei Marmaris gefunden, wo der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Freitagabend zu Gast war.

Das Amt des Provinzgouverneurs erklärte, die Ausstattung wäre vom örtlichen Gendarmeriekommando sichergestellt worden. Derzeit wird immer noch nach den Angehörigen jener Einheiten gefahndet, die mit Unterstützung durch Helikopter das Hotel angegriffen hatten.

Erdoğan hatte zu diesem Zeitpunkt das Hotel bereits verlassen. Bei der Erstürmung kam es zu einem Feuergefecht, bei dem zwei Polizeibeamte getötet und sieben weitere verletzt wurden. Es ist noch unklar, ob das Gerät nach dem Angriff zurückgelassen wurde oder zum Zweck der Verwendung während des Angriffs gelagert worden war. Der Erklärung zufolge sollen auch zwei Leutnante der Luftwaffe am Sonntag in der Nähe des Fundortes festgenommen worden sein. Sie sollen noch im Besitz von Waffen gewesen sein.

Mehr als 6000 Personen, die Hälfte davon Militärs, wurden seit dem Scheitern des Putschversuches festgenommen. Ermittlungen wurden eingeleitet. Die Regierung verdächtigt das Netzwerk des seit 1998 in den USA lebenden, umstrittenen Predigers Fethullah Gülen, den Putschversuch organisiert zu haben. Gülen soll mithilfe seines Netzwerkes bereits seit den 1980er Jahren gezielt staatliche Institutionen unterwandert haben.

Anonyme Quellen aus dem Umfeld der Staatsanwaltschaft Istanbul erklärten, Gülen sei auch der Hauptverdächtige in zwei Untersuchungen, die vonseiten der Behörde derzeit geführt werden. In offiziellen Dokumenten wird in der Türkei auf die Bewegung des Predigers als „Fethullistische Terrororganisation – Parallelstaatsstruktur“ (FETÖ/PDY) Bezug genommen.