Hamburg (nex) – Dieser Vorschlag sorgt für Debatten: Der Präsident der privaten Kühne Logistics University in Hamburg, Thomas Strothotte, fordert die Einführung von Arabisch als Schulsprache in Deutschland.
In einem Gastbeitrag für die „Die Zeit“ schrieb Strothotte: „Hierzulande sollte hinzukommen, dass die Flüchtlingskinder aus dem Nahen Osten Deutsch und die deutschen Kinder Arabisch lernen“. Das würde einen Zugang zur arabischen Welt ermöglichen, so Strothotte weiter.
Deutsch und Arabisch sollten für alle Schüler bis zum Abitur verpflichtend sein. „Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland und eine mehrsprachige Gesellschaft zu sein.“ Dadurch würden die Kinder auf den tiefgreifenden Wandlungsprozess im Nahen Osten vorbereitet werden.
Mit dem Erlernen der arabischen Sprache „empfehlen wir uns und unsere Kinder als politische, wirtschaftliche und kulturelle Partner, die diesen Transformationsprozess begleiten können“, so Strothotte. Forderungen, Arabisch als Schulfach einzuführen, kommen nicht nur von dem Bildungsexperten. Auch die Münchner Grünen setzen sich dafür ein, dass zumindest an Gymnasien Arabisch als Zweitsprache angeboten wird. Dadurch würde man die Sprachleistung der Neuankömmlinge besser würdigen, heißt es in einem Antrag, aus dem die „Abendzeitung“ zitierte.
Schon vor zwei Jahren hatte auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer, Christian Wiesenhütter, ähnliches gefordert. „Wir müssen endlich anerkennen, dass Arabisch eine Weltsprache ist, und wir müssen Schritt halten“, so Wiesenhütter in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Die Sprache sei ein Faktor.
Strothotte lebt seit 1985 in Deutschland und ist kanadischer Staatsbürger.