München (dts) – Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat in der Debatte über Integration und Partizipation von Migranten die muslimischen Verbände aufgefordert, stärker gegen den Islamismus Position zu beziehen. „Entscheidend für mich ist, dass es keine Religion geben darf, die es rechtfertigt, wenn die Anhänger anderer Religionen getötet werden. In dem Zusammenhang erwarte ich mir von den Muslimen, die bei uns leben, ein klares Wort.“ Die muslimischen Verbände sollten sich noch stärker zusammenschließen und gegen den Islamismus ihre Stimme erheben. In Deutschland herrsche die strikte Trennung von Staat und Kirche. Aigner: „Dem widerspricht nicht, dass wir das christliche Menschenbild als Grundlage unseres Handelns anerkennen. Dem widerspricht aber, wenn Anhänger von Religionen religiöse Gebote über die des Rechtsstaats stellen.“
Den Bundestag forderte Aigner auf, das Verbot von Burka und Nikab zügig zu verabschieden. „Es passt nicht in unsere Kultur, sich zu verbergen – und es widerspricht unserer Vorstellung von einer Gleichstellung der Frau. Das Gesetz sollte schnell vom Bundestag verabschiedet werden“, sagte Aigner in einem Interview mit der Zeitung „Welt“.
Die CSU-Politikerin, die zum Favoritenkreis um die Nachfolge von CSU-Chef Horst Seehofer gehört, erwartet, dass sich auch arabische Touristinnen an diese Vorgabe halten. „Als ich in den Iran gereist bin, habe ich die Gebote des Landes befolgt und ein Kopftuch getragen“, sagte Aigner. „Ebenso erwarte ich von Frauen aus dem arabischen Raum, dass sie hierzulande auf die Vollverschleierung verzichten.“ Solche Gesetze gälten nicht nur für Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit.