Stuttgart (dts) – Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen den gesamten früheren Aufsichtsrat von Porsche wegen des Verdachts auf Marktmanipulation eingestellt. Das erfuhr die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Prozesskreisen. Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Anklagebehörde ihre Ermittlungen gegen Betriebsratschef Uwe Hück beigelegt hatte.
Nun müssen auch Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und der frühere Vorsitzende des VW-Aufsichtsrats, Ferdinand Piëch, keine Anklage mehr befürchten, schreibt die F.A.Z. in einem Großteil ihrer Freitagsausgabe. In dem Verfahren geht es um den Vorwurf, Porsche habe im Jahr 2008 bei dem gescheiterten Versuch, den wesentlich größeren Konkurrenten Volkswagen zu schlucken, den Kapitalmarkt belogen. Der damalige Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking und Ex-Finanzvorstand Holger Härter müssen sich deshalb ab 22. Oktober vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart verantworten. Sie sollen die Anleger gezielt getäuscht zu haben, indem sie offiziell die Absicht der Holdinggesellschaft Porsche SE zur Übernahme des VW-Konzerns bestreiten ließen. Hedgefonds, die durch die damaligen Kurskapriolen Verluste an der Börse erlitten haben, klagen gegen Porsche in mehreren Prozessen auf insgesamt rund 5 Milliarden Euro Schadensersatz.