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Krieg gegen den Terror
Bruder des PYD-Führers: „Keine Demokratie in Syriens Kurdengebieten“

Muslim bestätigte die Sicht der Türkei, wonach es sich bei dieser politischen Bewegung um einen verlängerten Arm der PKK handele. Die Macht der PYD im Norden Syriens komme allein aus den Gewehrläufen, erklärte Mustafa Muslim. Die Gruppe repräsentiere bestenfalls zehn Prozent der syrischen Kurden. Es herrsche jedoch in den kriegsgeschüttelten nordsyrischen Kurdenregionen keine Demokratie und die PYD sorge dafür, dass Andersdenkende verhaftet und eingesperrt würden.

(Foto: AA)
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Bruder des PYD-Führers: „Keine Demokratie in Syriens Kurdengebieten“
Gaziantep (nex) – Mustafa Muslim (60), Theologe an der Zehra-Universität und entfremdeter Bruder des Mitvorsitzenden der in Syrien operierenden kurdischen Demokratischen Unionspartei (PYD), Salih Muslim, hat in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu in Gaziantep erklärt, dass die PYD und ihre bewaffnete Einheit, die „Volksverteidigungskräfte“ (YPG), von der terroristischen PKK geschaffen worden wären und dass diese immer noch hinter den Kulissen die Strippen ziehe.
Damit bestätigt er die Sicht der Türkei, wonach es sich bei dieser politischen Bewegung um einen verlängerten Arm der PKK handele. Die Macht der PYD im Norden Syriens komme allein aus den Gewehrläufen, erklärte Mustafa Muslim. Die Gruppe repräsentiere bestenfalls zehn Prozent der syrischen Kurden. Es herrsche jedoch in den kriegsgeschüttelten nordsyrischen Kurdenregionen keine Demokratie und die PYD sorge dafür, dass Andersdenkende verhaftet und eingesperrt würden.
International würde die PYD als einzige legitimierte Stimme der nordsyrischen Kurden betrachtet, obwohl es in der Region insgesamt 15 politische Parteien gäbe. Auf die Frage nach den Aussichten auf einen kurdischen Staat in Nordsyrien erklärte Mustafa Muslim, die Gründung eines solchen sei „derzeit“ unwahrscheinlich.
Bezüglich des Weges seines Bruders Salih in den PKK-Ableger erklärte Mustafa Muslim, dieser hätte in Istanbul studiert und anschließend in Saudi Arabien gearbeitet. „Er kam nach Syrien zurück, nachdem er zehn Jahre lang dort gearbeitet hatte; danach begann er mit Linksextremisten und Nationalisten in unserem Land zusammenzuarbeiten“, erklärte Muslim, der nach einiger Zeit von seinem eigenen Bruder ins Exil gezwungen wurde.
Der Türkei dankte Mustafa Muslim für die bereitwillige Aufnahme der Vielzahl an syrischen Flüchtlingen, auch im Zusammenhang mit der Belagerung von Kobane. „Hätte die Türkei nicht ihre Grenzen geöffnet, wären tausende Kurden durch Kälte und Hunger gestorben“, erklärte Muslim. „Der Zugang der türkischen Regierung gegenüber den Menschen aus Kobane war sehr ehrenvoll. Die Geschichte wird ihn honorieren.“
Die nahe der Grenze zur Türkei gelegene Stadt war von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ im September des Vorjahres angegriffen und belagert worden. Nach schweren Kämpfen, die zu einer fast vollständigen Zerstörung der Stadt geführt hatten, gelang es kurdischen Truppen mithilfe der unter Führung der USA gebildeten Anti-IS-Koalition, die Terroristen zu vertreiben.
PYD und YPG sollen im Zusammenhang mit ihrem Kampf gegen den IS auch laufend Waffen aus dem Westen erhalten. Der türkische Premierminister Ahmet Davutoğlu warnte die PYD davor, diese Waffen gegen die Türkei zu richten. In diesem Fall behalte Ankara sich vor, gegen die Bewegung in gleicher Weise vorzugehen wie gegen die PKK selbst.
Derzeit befinden sich 2,2 Millionen syrischer Flüchtlinge und 300 000 aus dem Irak in der Türkei. Seit Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 hat die acht Milliarden US-Dollar für die Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge ausgegeben, aus anderen Ländern wurden der Türkei hierfür lediglich 417 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt.

 

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