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Kommentar: „Die Kurden“

Überall lese ich, dass die Türkei gegen die Kurden Krieg führt. Ich lese von Genozid, Völkermord, Vernichtungskrieg. Einzig allein deswegen, weil die Türkei den Ableger der Terrororganisation PKK verständlicherweise nicht an ihrer Grenze duldet, von wo sie aus immer wieder Angriffe auf die Türkei startet. Ein Kommentar.

(Foto: AA)
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„Die Kurden“

Ein Gastkommentar von Kuru Yabani 

Überall lese ich, dass die Türkei gegen die Kurden Krieg führt. Ich lese von Genozid, Völkermord, Vernichtungskrieg. Einzig allein deswegen, weil die Türkei den Ableger der Terrororganisation PKK verständlicherweise nicht an ihrer Grenze duldet, von wo sie aus immer wieder Angriffe auf die Türkei startet.

Immer wieder wird verwechselt, dass Terroristen der PKK und ihrer Ableger DIE Kurden wären. Kurden sind auch die 16 Millionen Menschen, die unbescholten ihr Leben in der Türkei leben.

Die zahlreich in allen möglichen Parteien im türkischen Parlament vertreten sind. Die Soldaten, die in türkischer Uniform den Kampf gegen den Terrorismus ihr Leben riskieren. Die 300.000 kurdischen Flüchtlinge, die in der Türkei Schutz gefunden haben. Die Kleinunternehmer, die Schutzgeld bezahlen müssen, damit ihre Geschäfte nicht angezündet und ihrer Familie nichts angetan wird.

Kurden sind die Mütter und Väter, deren Kinder entführt und in die Berge verschleppt wurden, um in einem dummen Krieg zu töten und zu sterben. Die Menschen im Nordirak, die in enger Partnerschaft mit der Türkei sich eine kurdische Autonomie und einen kleinen Wohlstand aufgebaut haben und die immer noch dankbar sind, dass die Türkei während des Irak-Kriegs ihre Grenzen für sie geöffnet hat.

Niemand in der Türkei oder anderswo redet von DEN Kurden, wenn die PKK mordet und ihre Terroranschläge verübt. Und niemand sollte sagen, dass es ein Krieg gegen die Kurden ist, wenn man sich gegen diesen Terror entgegenstellt.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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