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Bundesregierung will ganzjährige Anbindehaltung von Kühen beenden

Die "wesentlichen arteigenen Verhaltensweisen von Rindern" seien erheblich eingeschränkt, deswegen müsse die Anbindehaltung "aus tierschutzfachlicher Sicht auslaufen".

(Symbolfoto: pixa)
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Osnabrück – Die Bundesregierung will die ganzjährige Anbindehaltung von Kühen beenden. Das bestätigte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Die „wesentlichen arteigenen Verhaltensweisen von Rindern“ seien erheblich eingeschränkt, deswegen müsse die Anbindehaltung „aus tierschutzfachlicher Sicht auslaufen“. Es „muss das Ziel sein, vollständig aus dieser Haltungsform auszusteigen“, zitiert die „NOZ“ die Ministeriumssprecherin.

Weitere Details nannte sie zunächst nicht, eine angemessene Übergangszeit soll den betroffenen Landwirten beim Ausstieg aber gewährt werden. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien ist ein Zeitraum von zehn Jahren hinterlegt. Zuvor hatten neben Edeka und Netto auch Aldi Süd und Nord angekündigt, künftig bei Trinkmilch-Eigenmarken nur noch Milch aus höheren Haltungsformen verkaufen zu wollen. Das schließt Anbindehaltung aus. Wie viele Kühe in Deutschland so gehalten werden, ist unklar. Die Landwirtschaftszählung 2020 ergab 1,1 Millionen entsprechende Haltungsplätze. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Kühe ganzjährig angebunden sind.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der „NOZ“: „Langfristig gesehen, hat eine ganzjährige Anbindehaltung weder für das Tier noch für den Bauern eine Zukunftsperspektive.“ Einen Ausstieg binnen zehn Jahren, wie von der Ampel-Koalition geplant, nannte er ein „realistisches Zeitfenster“. Er rief aber dazu auf, solche Betriebe zu erhalten, die ihre Tiere nur in den Wintermonaten anbinden und im Sommer „auf die Alm schicken“. Dafür brauche es eine gesonderte Lösung.