Mit diversen „Konferenzen“, „Ausschüssen“ und „Stiftungen“ versuchen Impfgegner und radikale Kritiker der Corona-Maßnahmen, die Corona-Schutzimpfung zu sabotieren. Sie werfen etablierten Medien und Wissenschaftlern vor, einseitig und manipulativ zu informieren. Ein Vorwurf, der auf sie selbst zurückfällt.
Microsoft-Gründer Bill Gates mag in den Narrativen von Corona-Impfgegnern mittlerweile eine geringere Rolle spielen als noch zu Beginn der Pandemie. Immerhin hat er nicht nur eine Scheidung zu bewältigen – es dürfte ihm auch bis auf Weiteres an den erforderlichen Ressourcen fehlen, um mittlerweile mehr als 4,2 Milliarden mindestens einmal geimpfter Menschen weltweit über injizierte Mikrochips fernzusteuern.
Auch der vermeintliche „Massenmord“ durch die „Todesimpfung“, von der schon vor dem Einsatz der ersten Impfpräparate gegen Covid-19 die Rede war, lässt auf sich warten. Die meisten der Milliarden Immunisierten tanzen mittlerweile springlebendig in wieder geöffneten Lokalen, lassen sich an ihren Lieblings-Urlaubsorten die Sonne auf den Bauch scheinen oder feuern in Stadien ihre Lieblingsteams an.
AfD-Fraktionschefin Weidel: Die meisten Covid-Patienten auf Intensivstationen sind geimpft
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hatte in einem Gespräch mit Phoenix-Moderator Erhard Scherfer am Rande der Kanzlerwahl in Berlin auch indirekt behauptet, die meisten Covid-Patienten auf Intensivstationen seien geimpft. Das gehe aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor.
Bundesamt dementiert
Destatis verfüge jedoch über gar keine entsprechenden Daten, berichtet der Faktenfinder der tagesschau. „Bei uns gibt es keine Daten zum Impfstatus von Intensivpatientinnen und -patienten“, heißt es auf dem Twitter-Profil von destatis.
Bei uns gibt es keine Daten zum Impfstatus von Intensivpatientinnen und -patienten.
— Statistisches Bundesamt (@destatis) December 8, 2021
Daten zu den aktuellen Zahlen der Covid-Intensivpatienten lassen sich jedoch im Intensivregister aufrufen. Laut Tagesbericht vom 11. Dezember sind derzeit mehr als 4900 Covid-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 2705 invasiv beatmet. Das RKI bietet zudem diverse Statistiken an, die zeigen, dass das Risiko für Ungeimpfte deutlich höher ist, schwer an Covid-19 zu erkranken. Dies belegen beispielsweise Daten über vollständig geimpfte und ungeimpfte hospitalisierte COVID-19-Fälle, die auf 100.000 Geimpfte/Ungeimpfte bezogen werden, berichtet tagesschau weiter.
Mithilfe nicht geschützter Bezeichnungen Seriosität vortäuschen
Die Impfgegner wollen jedoch um jeden Preis ihre „große Erzählung“ retten. Dieser zufolge planen Frankenstein-ähnliche Wissenschaftler im Auftrag dunkler Mächte ein groß angelegtes Genexperiment mit tödlichen Folgen für einen großen Teil der Menschheit – und nur die Schwarmintelligenz von Querdenkern und vom Mainstream ausgestoßenen Experten, die sich in ihren Telegram-Gruppen Fragen stellen, auf die Wissenschaftler in 30 Jahren mRNA-Forschung nicht gekommen wären, könne sie noch daran hindern.
Da bloße Screenshots aus Telegram-Unterhaltungen aber schon rein optisch dem Normalbürger nicht den Eindruck vermitteln, dahinter müssten zwingend Fachkompetenz und ein adäquater, zeitgemäßer Forschungsapparat stehen, bedarf es seriös klingender Namen, die deren Vorhandensein zumindest suggerieren.
Bezeichnungen wie „Institut“, „Konferenz“, „Ausschuss“, „Seminar“ oder „Symposium“ sind nicht geschützt. Sie können von jedermann verwendet werden – und je näher die Namenswahl an jener bekannter und als seriös anerkannter Einrichtungen angesiedelt ist, umso eher ist diese geeignet, den gewünschten ersten Eindruck hervorzurufen.
Was beim „Erhard Seminar Training“, der „Landmark Education“, dem „Schiller-Institut“ oder der „Oxford-Persönlichkeits-Analyse“ funktioniert hat, hinter denen sich Sekten und esoterische Kreise verbargen, sollte auch der „Stiftung Corona-Ausschuss“ oder dem „Pathologischen Institut Reutlingen“ möglich sein.
Der Volksverpetzer:
Dabei hätte eine einfache Google-Suche zu der Konferenz schon massive Zweifel am Inhalt geweckt. Denn ein „Pathologische Institut Reutlingen“, bei dem die Konferenz angeblich stattgefunden hat, gibt es gar nicht. Das „Institut für Pathologie“ am Klinikum in Reutlingen ist es nicht. Der Clou: Alles kann sich „Institut“ nennen, der Begriff ist nicht geschützt. Der Hauptbeteiligte, Prof. Arne Burkhardt, nennt sich offenbar nur selbst so. An der im Impressum angegebenen Adresse befindet sich eine Radiologische Gemeinschaftspraxis. Er ist als Gegner der Corona-Maßnahmen bekannt und hat auch schon Gastauftritte bei Querdenker-Gruppierungen gehabt.
Komplette Selbstdemontage des „Corona-Ausschusses“
Der „Corona-Ausschuss“ hat es jedoch schnell geschafft, sein durch den hochtrabend und offiziell klingenden Namen erlangtes Anfangsprestige nachhaltig zu verspielen. Voraussagen wie jene, wonach die meisten Menschen, die gegen Corona geimpft würden, „spätestens bis September verstorben“ sein würden, haben sich nicht einmal annähernd bestätigt. Der angebliche „Völkermordplan“, der hinter der Impfung stecken sollte, wurde also entweder sehr unprofessionell durchgeführt – oder es hat ihn schlicht nie gegeben.
Widerlegte Aussagen dieser Art und immer schriller werdende antisemitische und die nationalsozialistischen Gräuel verharmlosende Aussagen der Protagonisten haben den obskuren „Ausschuss“ schnell aufs Abstellgleis geführt. Dass sich die zuletzt angekündigte, angeblich unmittelbar bevorstehende Anerkennung der zum „Corona-Ausschuss“ gehörigen „Stiftung“ als „gemeinnützig“ am Ende ebenfalls als Luftnummer entpuppen dürfte, könnte dem Fiasko noch die Krone aufsetzen. Eine der groß angekündigten Klagen des Wortführers des „Corona-Ausschusses“, Reiner Füllmich, gegen die deutsche Corona-Politik vor ausländischen Gerichten wurde in Toronto zu allem Überfluss noch als „querulatorisch“ ohne weitere Behandlung zurückgewiesen.
Protagonisten der „Pathologie-Konferenz“ haben nicht selbst obduziert
Es musste also ein neuer „großer Wurf“ her, um die Corona-Pandemie weiterhin von einer Herausforderung für das gesamte Gemeinwesen in eine riesengroße Verschwörung „von oben“ gegen „das Volk“ umdeuten zu können.
Ein solcher neuer Anlauf war die sogenannte Pathologie-Konferenz, die im September 2021 ein Video veröffentlicht hatte, wonach Obduktionen von zehn Menschen ergeben hätten, dass bei den meisten Todesfällen wahrscheinlich die Covid-19-Impfung für den Tod verantwortlich gewesen wäre. Mittlerweile gibt es dazu offenbar bereits ein Follow-Up von Anfang Dezember, in dem sogar von 19 Obduktionen und „12 von 15 Fällen“ die Rede war, bei denen die Corona-Impfung den Tod verursacht habe.
Die sogenannten Untersuchungen hätten zum Ergebnis gehabt, dass Impfstoffe gegen Covid-19 „undeklarierte metallhaltige Bestandteile“ enthalten hätten. Darüber hinaus wurden auch angeblich durch die Impfung verursachte Entzündungsreaktionen, ein „Lymphozyten-Amok“ an Geweben und Organen und mittlerweile sogar Fälle von „Turbokrebs“ behauptet. Belegt wurden die Behauptungen lediglich durch mikroskopische Aufnahmen, die massive Entzündungsreaktionen darstellen sollen.
Schon bald nach Veröffentlichung des Videos äußerten Fachkollegen Zweifel daran, dass die federführenden Pathologen hinter der Veranstaltung, Arne Burkhardt und Walter Lang, tatsächlich Obduktionen durchgeführt haben.
DGP geht auf Distanz
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) erklärte, dass beide Pathologen in ihrer Gesellschaft keine Funktion ausübten und distanzierte sich von den angeblichen Erkenntnissen, die diese auf der Veranstaltungen präsentierten. Es handele sich „um persönliche Meinungsäußerungen und nicht um die Position unserer Fachgesellschaft“. Die präsentierten Daten seien „nicht wissenschaftlich fundiert“. Die österreichische Forscherin und Wissenschaftskommunikatorin Sylvia Kerschbaum-Gruber bezeichnete das Video in ihrer Instagram-Story sogar als „Bullshit“. „Ich habe mir Teile angesehen – das gesamte Video packen meine Nerven nicht. Einen verantwortungsloseren Bullshit habe ich selten gesehen“, so Kerschbaum-Gruber.
Neben mehreren anderen Fachkollegen und Webpräsenzen befasste sich auch das Faktenchecker-Portal „Correctiv“ mit den Darstellungen der „Pathologie-Konferenz“ des „Pathologischen Instituts Reutlingen“ – das nichts mit dem „Institut für Pathologie“ am Klinikum in Reutlingen zu tun hat, sondern mutmaßlich ebenfalls eine Fantasiebezeichnung darstellt, die Seriosität vermitteln soll.
Für seine Untersuchung hatte sich Burkhardt offenbar Gewebeproben von Kollegen zusenden lassen, die von Personen zwischen 54 und 95 Jahren stammten und die zwischen 31 Tagen und sechs Monaten nach der Corona-Impfung verstorben waren. Die injizierte mRNA wird übrigens schon wenige Stunden nach der Erfüllung ihrer Funktion vom Körper wieder abgebaut – es ist daher schon prinzipiell unwahrscheinlich, dass der Impfstoff nach mehr als wenigen Tagen noch körperliche Wirkungen hervorruft. Bei zweien waren offenbar sogar weder Todeszeitpunkt noch Impfstatus bekannt.
Burkhardt selbst sprach von „älteren Menschen über 50“. Krankenakten oder andere Erkenntnisse über Vorerkrankungen, Symptomatik oder genaue Umstände des Todes hatte er hingegen offenbar nicht zur Verfügung. Zudem erklärt er selbst, Probleme bei der Zuordnung der Proben gehabt zu haben:
„Weil irgendwann lagen da die Organe bei mir und ich wusste gar nicht, wozu das gehört.“
Die Pathologen äußerten sich weder zur Herkunft der Proben und Organe noch zu den Untersuchungsmethoden, die sie angewandt hatten.
Wesentliche Fragen zur Einordnung bleiben unbeantwortet
Die Darstellungen über angeblich „eingewanderte Lymphozyten“ oder „metallische Verunreinigungen“, die der „Pathologie-Konferenz“ zufolge Entzündungen, „Riesenzellen im Lungengewebe“ und eine „Hyperplasie und Aktivierung der lymphatischen Organe“ herbeigeführt hätten, werden von Fachkollegen unterdessen als spekulativ und nicht durch belastbare Fakten belegt eingeschätzt.
Das Paul-Ehrlich-Institut, das über angebliche und tatsächliche Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Impfung Buch führt, betont, dass es zwar drei Chargen von Impfstoffen mit metallischen Verunreinigungen in Japan gegeben habe, die erkannt und aus dem Verkehr gezogen worden seien. Allerdings sei keine davon in der EU auf den Markt gekommen. Das PEI erklärt weiter:
„Alle Impfstoffe, die in Deutschland verabreicht werden, unterliegen der staatlichen Chargenprüfung. Bislang gab es keine Beanstandungen.“
Professor Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, schätzt die Ausführungen der Vortragenden der „Pathologie-Konferenz“ als unklar und in keiner Weise aussagekräftig ein.
Mir war bis zum Schluss nicht klar, wovon konkret die beiden eigentlich sprechen
Die Pressekonferenz sei „weit von einem wissenschaftlichen Anspruch entfernt“ gewesen. Ursächliche Zusammenhänge seien nicht belegt worden. „Nicht klar belegte Vermutungen wie diese sollten nicht einfach auf die Öffentlichkeit losgelassen werden, die das vielleicht gar nicht einordnen kann“, zitiert Correctiv Ondruschka. Wesentliche Aspekte, die zur Beurteilung der Qualität der Erkenntnisse erforderlich wären, blieben unerörtert, zudem sei die Zusammenstellung der Fälle willkürlich und heterogen.
„Nur in einem Fall ein ursächlicher Zusammenhang“
Bezüglich der Entzündungszellen im Herzmuskel, die während der Präsentation angesprochen wurden, sei weder ein potenziell tödlicher Befund noch ein Zusammenhang mit der Impfung erkennbar gewesen. Lymphozyten, die in Gewebeschnitten aufgefunden werden, seien nicht ungewöhnlich: „Die gehören ins Blut.“
Die Pathologen räumen im Video selbst ein, dass sie nur mit „vorläufigen Befunden“ gearbeitet hätten, die noch weiterer Schritte der Untersuchung bedürften. Aber man müsse „auch die vorläufigen Befunde unter die Leute bringen, damit vielleicht noch ein paar aufwachen“.
Ondruschka stimmt zwar der Einschätzung zu, dass es mehr Obduktionen von Menschen geben müsse, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Corona-Impfung verstorben wären. Dass aus der niedrigen Obduktionsfrequenz jedoch eine Vertuschung von Impftoten oder eine deutlich höhere Dunkelziffer hergeleitet werden könne, liege auf der Basis der bislang schon durchgeführten Obduktionen in keiner Weise nahe:
„Wir haben hier in Hamburg bislang knapp 60 Obduktionen durchgeführt, die in zeitlichem Zusammenhang zur Corona-Impfung standen. Tatsächlich haben wir nur bei einem Fall einen ursächlichen Zusammenhang sicher feststellen können, in wenigen anderen Fällen kritisch diskutiert. Die allermeisten Fälle zeigten klar fassbare, von der Impfung unabhängige Todesursachen.“
Untersuchungen in den deutschsprachigen Nachbarländern hätten einen gleichlautenden Trend erkennen lassen:
„Das ist meilenweit von den Prozentzahlen entfernt, über die in der Pressekonferenz gemutmaßt wurde.“
Wie lassen sich unseriöse „Experten“ entlarven?
Es ist nicht immer ganz leicht für in den vergangenen Jahren zunehmend kritischer gewordene Medienkonsumenten, in Sachen Corona und Impfung mit Gewissheit auf den ersten Blick seriöse Wissenschaft von ideologischer Scharlatanerie zu unterscheiden.
Übergehen seriöse Medien unseriöse Darstellungen, um ihnen kein Forum zu bieten, setzen sie sich dem Vorwurf der Zensur und selektiven Berichterstattung aus. Dies ist insbesondere dann kontraproduktiv, wenn diese eine gewisse Popularitätsschwelle überschritten haben, was im Zeitalter der Echokammern in sozialen Medien schnell passieren kann.
Andererseits kann ein zu penibles Streben nach Ausgewogenheit auch randständige und abstruse Positionen über Gebühr aufwerten, wie dies etwa im Fall von Debatten bei „Servus TV“ zur Corona-Krise häufig der Fall ist, wo durch eine gleichmäßige Präsenz anerkannter und nicht anerkannter Experten der Eindruck einer Gleichwertigkeit der Positionen entsteht.
Von Seriosität wissenschaftlicher Symposien und medialer Analyse kann in jedem Fall eher dort ausgegangen werden, wo Positionen hinterfragt, diskutiert und mit Pro- und Contra-Argumenten diskutiert werden können. Im Fall dubioser „Konferenzen“, „Ausschüsse“ und „Alternativmedien“ geht es hingegen nur um die Begründung einer bestimmten Position – und das durchgehend.
Wo die Möglichkeit, dass es sich bei Corona um eine gefährliche und potenziell tödliche Krankheit handelt, oder dass die Impfung zumindest dazu beiträgt, die Gefahr zu minimieren und die Pandemie zu überwinden, von vornherein nicht in Betracht gezogen wird und Impfungen ausschließlich im Kontext von Risiken, Schäden oder fehlender Wirksamkeit thematisiert werden, ist davon auszugehen, dass keine seriöse Wissenschaft mit im Spiel ist. Denn in diesem Fall geht es offenbar ausschließlich darum, eine bereits feststehende Position zu bestätigen und zu publizieren, was die Personen, die sie vertreten, hören wollen.
Auch entgegenlautende Fakten sind Beweis für den Narrativ
Während sich seriöse Wissenschaft durchaus auch mit Bedenken von Skeptikern befasst und deshalb die Mühe macht, Behauptungen von Impfgegnern und sogenannten Alternativwissenschaftlern Faktenchecks zu unterziehen, werden deren Ergebnisse von Impfgegner-Medien schlicht ignoriert oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen.
Deshalb wird man auf einschlägigen Seiten zwar beispielsweise ohne kritische Anmerkungen auskommende Berichte über Events wie die genannte „Pathologie-Konferenz“ finden. Weder im Artikel selbst noch in möglichen Folgebeiträgen wird jedoch die Einschätzung von Faktencheckern präsentiert.
Besonders auffällig sind auch die völlig willkürlich variierten, unterschiedlichen Standards der Impfgegner und die wechselanfälligen Narrative dahinter: Wer sich an die ersten Monate der Pandemie erinnert, dem wird noch die Darstellung in Erinnerung sein, die Zahl der Corona-Toten werde übertrieben, weil zwischen Menschen, die ursächlich an Codiv-19 starben, und jenen, die nur mit der Infektion starben, kein Unterschied gemacht würde.
Volksverpetzer:
Querdenker rühmen sich, alles zu hinterfragen und „kritischer“ zu sein als die „Schlafschafe“. Umso merkwürdiger, dass sie aktuell völlig unkritisch und ohne zu hinterfragen den Livestream der sogenannten „Pathologie-Konferenz“ teilen.
Genau diesen Unterschied machen nun auch Impfgegner nicht, wenn sie Menschen, die in einem zeitlichen Abstand von bis zu sechs Monaten oder mehr zur Impfung starben, durch die Bank zu „Impftoten“ erklären – unabhängig davon, ob und inwieweit Altersschwäche, bereits vorhandene schwere Erkrankungen oder gar Blitzschläge oder Stürze die eigentlichen Gründe für das Ableben waren.
Mehr noch als das: Im Fall der „Pathologen-Konferenz“ wird eine völlig unklare Gruppe von fünf Todesfällen auf Grund bloßer Spekulationen nicht nur kausal auf die Corona-Impfung zurückgeführt, sondern dieser Befund auch zur Grundlage einer noch spekulativeren Projektion über eine vermeintlich nicht erfasste Dunkelziffer von angeblichen „Impftoten“ gemacht, von denen 90 Prozent nicht deklariert würden.
Obgleich die Zahl vermeintlich an den Folgen einer Impfung Verstorbener aber so hoch sein soll, wäre sie nach Darstellung von „Querdenkern“ immer noch nicht ausreichend, um eine Übersterblichkeit zu begründen. Denn eine solche wird von den gleichen Akteuren ebenfalls bestritten.
Sogar der alternativen Corona-Theorien nicht unbedingt abgeneigte russische Staatssender „SNA News“ merkt mit Blick auf diese Art von Schlussfolgerungen an, solche „Operationen“ würden „deshalb schnell verdächtigt, mehr verwandt mit Magie als mit Statistik zu sein“.
SNA:
Eine „Pathologie-Konferenz“ in Reutlingen erweckte den Eindruck, dass es in Deutschland sehr viele nicht erfasste Impftote gäbe. Indes hatte die Konferenz wissenschaftliche Mängel. Hintergründe fehlten, Behauptungen wurden nicht belegt, es gibt auch offene Widersprüche. Pathologenverbände distanzieren sich von der Darstellung in Reutlingen.
Impfgegner-Verlautbarungsorgane bringen sogar das Kunststück zuwege, sich auf der gleichen Seite selbst auf – willkürlich schief interpretierte – Angaben des RKI und anderer seriöser Institutionen zu berufen, diesen aber gleichzeitig vorzuwerfen, mit falschen und unvollständigen Zahlen zu operieren. In Summe gleicht das Verständnis impfgegnerischer Einrichtungen und deren politischer und medialer Lautsprecher jenem von Sekten: Egal, was in der Welt passiert – es ist immer eine Beweis für die Richtigkeit der eigenen Position, auch wenn es den gegenteiligen Anschein haben mag.
Immerhin ist davon auszugehen, dass spätestens bis Ende des Jahrhunderts die meisten Empfänger einer Corona-Schutzimpfung verstorben sein werden. Möglicherweise hatte Dr. Fuellmich bezüglich seiner Todesprognose entsprechend gar nicht den September 2021 gemeint.
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