Die Beschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Nahverkehr, die in den Kommunen für bessere Luft und mehr Klimaschutz sorgen sollen, kommt weiter nur schleppend voran.
Von 2386 Elektrobussen, für die seit 2016 Fördermittel des Bundes beantragt wurden, sind bis Mitte 2020 tatsächlich erst 154 beschafft worden. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vorliegt.
Demnach ist der Anteil elektrischer Busse an allen zugelassenen Kraftomnibussen auf deutschen Straßen mit 0,5 Prozent weiterhin verschwindend gering. Immerhin hat sich nach Auskunft des Ministeriums die Zahl der E-Busse seit 2016 auf 385 verdreifacht. Die meisten E-Busse fuhren den Angaben zufolge zum Jahresbeginn 2020 in Nordrhein-Westfalen (104 E-Busse), Baden-Württemberg (74) und Hamburg (47).
Das Verkehrsministerium fördert die Anschaffung der Elektrobusse bis zum Jahr 2025 mit insgesamt 1,07 Milliarden Euro. Weitere Förderprogramme des Umweltministeriums kommen hinzu.
„Die Nachfrage nach E-Bussen in den Kommunen ist riesig, doch die Beschaffung bleibt ein Nadelöhr“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn. „Die Hersteller müssen nun endlich liefern, und zwar brauchen wir mehr Busmodelle, aber auch kürzere Lieferzeiten“, forderte Kühn.
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