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Erdogan lobt Ex-Kanzler Gerhard Schröder: Viel von ihm gelernt

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich im Rahmen einer Veranstaltung zum Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Ankara den Fragen von Jugendlichen und Studenten gestellt.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, hier mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan - damals noch Ministerpräsident. (Archivfoto: AA)
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Erdogan sieht Gerhard Schröder als wichtigste Führungsfigur Europas

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich im Rahmen einer Veranstaltung zum Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Ankara den Fragen von Jugendlichen und Studenten gestellt.

Erdogan lobte auf einer Konferenz mit dem Titel “Jeder Mensch ist eine Welt”, den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit den höchsten Tönen. Auf der Auftaktveranstaltung, die in der Universität Bilkent stattfand, antwortete Erdogan, gefragt nach den wichtigsten Führungspersönlichkeiten der Welt: „Wenn wir die Wegweiser aus historischer Sicht betrachten, dann ist zuallererst unser geliebter Prophet Muhammad für uns der einzige Führer.“ Dem folge der Khalif Omar. Weiterhin habe es bei den Osmanen und Seldschuken wichtige Führungspersönlichkeiten gegeben, so der türkische Präsident.

„Merkel profitiert noch immer von Schröders Reformen“

„Wenn wir uns Europa ansehen, dann herrscht derzeit in Europa ein ernstes Vakuum, was Leitfiguren angeht. Ich habe derzeit nicht den Mut zu sagen, dass diese/r oder jene/r ein führendes Beispiel in Europa ist. Jedoch war während meiner Anfangszeit als Ministerpräsident der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder eine Führungsfigur, den ich mochte.“

Erdogan sagte, er habe persönlich sehr viel von der Ehrlichkeit der sozialdemokratischen Leitfigur Gerhard Schröder gelernt. Schröder sei ebenso ein bedeutender Wegweiser für Deutschland gewesen. „Schröder hat wichtige Reformen herbeigeführt und die derzeitige Bundeskanzlerin Merkel hat von der Effizienz dieser Reformen profitiert und sie genutzt. Er war eine wirklich wichtige Persönlichkeit.“

Kampf gegen Terrorismus wird als Menschenrechtsverletzung angesehen

Beeindruckt zeigte sich Erdogan zudem von der Direktheit, Offenheit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie des ehemaligen italienischen Premierministers Silvio Berlusconi.

Am Tag der Menschenrechte, das jedes Jahr am 10. Dezember gefeiert wird und an die Verabschiedung der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte, vom 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen erinnert, gab es von Seiten Erdogans aber auch Kritik an die Adresse des Westens: „Die Geschichte des Westens ist voll mit schwersten Menschenrechtsverletzungen. Die Vergangenheit derjenigen, die unseren Kampf gegen den Terrorismus als Menschenrechtsverletzungen brandmarken, ist voll mit Genoziden. Wohingegen wir nicht auf so eine Schande zurückblicken.“