Start Politik Ausland Türkei Versehentlicher Übersetzungsfehler: Aus „Terroristen“ wurde „Kurden“

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Versehentlicher Übersetzungsfehler: Aus „Terroristen“ wurde „Kurden“

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hielt am Samstag eine Rede in der zentralanatolischen Stadt Kayseri. Aufgrund eines kleinen Übersetzungsfehlers titelten Medien in Deutschland leider jedoch "Mitten im Waffenstillstand droht Erdogan, die Köpfe der Kurden zu zerquetschen".

(Archivfoto: tccb)
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Kayseri – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hielt am Samstag eine Rede in der zentralanatolischen Stadt Kayseri und äußerte sich unter anderem zu der Anti-Terror-Offensive „Friedensquelle“ der türkischen Streitkräfte im Norden Syriens gegen den IS und dem syrischen Arm der Terrororganisation PKK, die YPG.

Erdogan sagte, dass die Türkei nach der mit den USA vereinbarten fünftägigen Waffenruhe ihre Militäroffensive dort weiterführen werde, wo sie aufgehört habe, falls die YPG bis zu dem Zeitpunkt die Sicherheitszone nicht verlassen haben sollte.

„In der Minute, wo die 120 Stunden enden, werden wir dort weitermachen die Köpfe der Terroristen zu zerquetschen, wo wir aufgehört haben“

Aufgrund eines kleinen Übersetzungsfehlers titelten Medien in Deutschland leider jedoch „Mitten im Waffenstillstand droht Erdogan, die Köpfe der Kurden zu zerquetschen“.

(Screenshot/Facebook)

Vor dem Hintergrund, dass etwa 14 Millionen türkische Staatsbürger kurdischer Abstammung sind und zwischen 500.000 und 1 Million Kurden im Jahr 1991 vor den Giftgasangriffen des irakischen Machthabers Saddam Hussain in die Türkei flohen und über 300.000 der 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge, die in der Türkei Zuflucht fanden, kurdischstämmig sind, kann man getrost davon ausgehen, dass Erdogan mit „Köpfe zerquetschen“ nicht speziell kurdische Köpfe meinte.

Wir möchten uns für diesen Übersetzungsfehler im Namen unserer Kollegen der Medien in Deutschland entschuldigen.

Fünftägige Waffenruhe

Eine hochkarätige US-Delegation unter Führung von Pence sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben sich am Donnerstag auf eine Waffenruhe in Nordsyrien geeinigt. Ziel sei, dass die Kämpfer der YPG-Miliz abziehen können. Nach dem vollständigen Abzug der Kurdenmilizen solle die türkische Offensive ganz beendet werden.

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