Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich für ein offizielles Gütesiegel für Produkte mit Künstlicher Intelligenz ausgesprochen.
„In Deutschland haben wir gute Erfahrungen mit TÜV und Stiftung Warentest gemacht. Gütesiegel zählen etwas“, schreibt Karliczek in einem Gastbeitrag für die Online-Ausgabe der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
„Ich finde, wir sollten über einen TÜV für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz ,made in Europe` nachdenken. Ich bin überzeugt: Ein solches Gütesiegel wäre ein gutes Verkaufsargument, sogar über Europa hinaus“, erklärte die Ministerin.
Vertrauen sei Voraussetzung dafür, dass Menschen KI nutzen wollten. Karliczek machte auf die Gefahren der Künstlichen Intelligenz aufmerksam: „KI lernt selbst. Sie lernt von unserem Verhalten. Aber lernt sie das Richtige? Oder verstärkt sie unsere Vorurteile? Irrt sie sich auf eine neue, für uns fremde Art? Was ist, wenn sie zu dem Ergebnis kommt, dass unsoziales Verhalten sich lohnt, Demokratie ihr als nicht effizient erscheint, sie den Menschen als fehlerhaft beurteilt und zum Risiko erklärt? Wie finden wir das heraus? Wie kontrollieren wir KI? Wie stellen wir sicher, dass sie dem Menschen dient?“
Die Ministerin verwies darauf, dass China die KI nutze, um seine Bürger zu überwachen und die Macht des Staates auszuweiten. In den USA liege die Datenmacht bei einigen wenigen großen Unternehmen. „Beides wollen wir in Deutschland, in Europa nicht“, betonte die CDU-Politikerin.